Was für ein wunderbarer Tag!!
Um 10 Uhr morgens holte uns Natalio zu unserer privaten Tour durch die Uyuni ab. Unseren Bus wollten wir dem gefrässigen Salz nicht aussetzen…Deshalb fuhren wir mit einem Allrad-Fahrzeug los und erkundeten zuerst den Eisenbahn-Friedhof. Bis zur Jahrhundertwende fuhren hier noch Dampf- und Kohlezüge und transportierten Waren zum chilenischen Pazifikhafen oder auch Passagiere. Die Züge gehörten einer chilenischen Gesellschaft und die Preise für Passagiere bald zu teuer. Man stieg statt dessen auf Busse um. Heute fahren nur noch zweimal pro Woche Güterzüge durch Uyuni, allerdings mit Dieselzügen. Und daher wurden die alten Loks schon vor geraumer Zeit auf ein Abstellgleis gestellt und ihrem Schicksal überlassen. Aus manchen Loks wurden große Stahlplatten heraus getrennt und anderweitig verwendet. Trotz alledem bilden sie eine sehr fotogene Kulisse. Die Kinder konnten gar nicht genug davon bekommen dort herum zu klettern.
Als Nächstes ging es nach Colchani, einem Dorf am Rande der Salar, das von der Salzverarbeitung lebt. Hier decken wir uns mit Speisesalz ein. Exportiert wird das Salz aufgrund seines geringen Preises leider nicht.
Dann geht es endlich hinaus auf die Salzwüste. Wir haben enormes Glück. Normalerweise ist um diese Jahreszeit Regenzeit und man kann nur die Randbereiche befahren. Aber dieses Jahr ist außergewöhnlich trocken und wir können überall hin fahren.
Wir halten am Flaggenrondell und dem erste Salzhotel. Es ist komplett aus Salzblöcken gebaut, aber da der Betreiber das mit der Müllentsorgung nicht hinbekommen hatte, wurde ihm der Betrieb untersagt und das ehemalige Hotel ist heute Museum und Imbissplatz für Touren. Salzhotels dürfen seitdem nur noch außerhalb der Salar gebaut werden.
Weitere 70km Richtung Mitte der Salzwüste befindet sich die Insel Incahuasi – auch Insel der 1000-jährigen Kakteen genannt. Die Kakteen, die die ganze Insel bedecken sind riesig und wenn man weiß, dass sie nur 1cm pro Jahr wachsen, kann man sich gut vorstellen, dass sie mehrere hundert Jahre alt sind.
Unser Guide überrascht uns hier mit einem tollen Mittagessen. Während wir den Eintritt zur Insel entrichtet haben, hat er einen Tisch, samt Tischdecke unter einem Sonnenschirm für uns aufgebaut. Es wird Quinoa mit Rindfleisch-Gemüse-Eintopf serviert. Dazu Rotwein, Bier und Apfelsaft. Wir sind ganz baff und sogar die Kinder wissen das leckere Essen zu schätzen.
Gut gestärkt machen wir uns auf zu einem abgeschiedenen Plätzchen um dort lustige Dinosaurierfotos zu schießen. Es lassen sich schöne Perspektivenexperimente anstellen.
Als letzte Station steht uns eine Wasserfläche bevor. Ein Teilbereich der Uyuni hat nämlich schon etwas Regen abbekommen und so können wir auch das Phänomen der Spiegelfläche erkunden. Der Guide hat extra Gummistiefel für uns eingepackt, aber die Kinder sind trotzdem innerhalb einer halben Stunde fast komplett nass. Sie haben unheimlich viel Spaß im Salzwasser zu spielen und wir sind froh, dass ihnen der Ausflug so gut gefällt. Es folgt auch hier eine ausgiebige Fotosession, denn schließlich wollen wir die Zeit bis zum Sonnenuntergang herum bekommen. Unser Guide hat wieder wunderbare Snacks und Getränke aufgetischt und so läßt es sich gut aushalten. Allerdings bleiben wir nicht lange alleine. Bis zum Sonnenuntergang kommen noch mindestens 30 weitere Fahrzeuge an der Spiegelfläche an. Was noch heranzieht, ist eine Regenfront. Die ist sogar noch schneller als der Sonnenuntergang und verdeckt diesen mit schwarzen Wolken. Das ist dann auch für uns der Punkt an dem wir aufbrechen und diesen wunderbaren Tag beenden.