Porto Rico

Flo möchte mal wieder Angeln gehen und so checken wir in Porto Rico in einem netten kleinen Hotel ein. Ausser uns gibt es nur einen anderen Gast. Wir genießen die volle Aufmerksamkeit des Hotelpersonals. Der Barmann spielt mit den Kindern Fußball und Tischtennis und stellt nur für uns die Wasserspiele des Pools an. Fernando, der andere Gast, ist ein Sprengmeister und ebenfalls Angler. Er macht einen großen Fang (einen 40kg Pintado-Wels) und lädt uns und die komplette Hotelbelegschaft zum Fischessen ein. Zu doof, dass wir schon in einem Resto gegessen haben… Dennoch sitzen wir bis halb drei zusammen und schaffen es uns mit unserem Spanugiesisch einigermaßen zu verständigen.
Am nächsten Tag unternimmt Fernando mit uns eine Bootstour in seinem Boot. Wir fahren in die Seitenkanäle des Rio Paraná, wo er tags zuvor einen Jaguare gesichtet hatte. Jaguare sehen wir keine, aber es ist auch so eine nette Ausfahrt.

Cidade de Crianca – Irati

Ein wirklich emotionaler Besuch liegt hinter uns. Wir haben für 2 Tage das Kinderdorf in Irati besucht. Vor 31 Jahren wurde es von einem brasilianischen Priester gegründet, der eine Zeit lang in Deutschland unterwegs war. Er gewann, unter anderem, meine Eltern als Unterstützer und sie waren 1995 für einige Zeit im Kinderdorf und haben beim Aufbau geholfen.

Seit mehreren Jahren wird das Kinderdorf von 3 Franziskanerschwestern geleitet und wir werden von ihnen herzlich aufgenommen und bekommen alles gezeigt. Im Kinderdorf leben heute keine Waisenkinder mehr, aber es fungiert als Schule und Hort für die Kinder der Nachbarschaft und bietet auch Kurse für die Mütter an. Die Kinder bekommen hier zwei Mahlzeiten und im Winter warme Kleidung, wenn das Elternhaus diese nicht bereitstellen kann. Finanziert wird das Projekt vor allem über Spenden und Erlöse aus Basaren, deren Waren im Kinderdorf selbst hergesellt werden.
Es war klar, dass wir dort vorbei fahren mussten, wenn wir schon mal in der Gegend sind.

Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich hier informieren:
https://m.facebook.com/asi105

Wer das Projekt unterstützen möchte, kann auf folgendes Konto spenden:
IBAN: DE 89 4036 1906 0030 1479 01
Kontoinhaber: Kinderdorf Irati e. V.
Hier werden die Spenden aus Deutschland gesammelt.

In den Wellen des Atlantiks toben – Santa Catharina

Wo sollen wir in Brasilien zuerst hinfahren? Wir lassen das Wetter entscheiden.

Am Atlantik soll es noch 25 Grad warm sein und angenehme Wassertemperaturen haben. Also queren wir das Land einmal um nach Florianopolis zu kommen. Dort haben wir ein Apartment in einer Ferienanlage direkt am Strand gemietet. Die Kinder sind ganz aus dem Häuschen bei soviel Platz und einem Außenpool, einem Innenpool und einem Strand fast für uns alleine. Der Sand ist fein wie Puderzucker und „Florianopolissand“ wird zum stehenden Begriff. Es ist absolute Nebensaison – hier nennen sie es Winter. In Deutschland würde das als 1a Frühsommer durchgehen. Das hat den Vorteil, dass die Strände leer sind und die Preise niedrig, aber auch den Nachteil, dass viele Restaurants geschlossen haben.

Wir genießen ein paar ruhige Tage mit viel Schwimmen, Angeln und gut essen. An unserem letzten Tag auf Florianopolis bekommen wir am Strand ein ganz besonderes Schauspiel geboten: Fischer fahren direkt vor uns ihr Netz aus und holen es wieder ein. Es ist gerade Beginn der Tainha-Saison. Diesen speziellen Fisch kann man nur für 2 Monate im Jahr fangen. Beim ersten Netzeinholen ist ein einzelner Fisch im Netz, aber kurz darauf sehen die Fischer mehrere Fische springen und fahren erneut hinaus. Diesmal gelingt der große Fang. Das Netz ist voll mit Fischen, die von den Fischern wie Holzstücke auf den Strand geworfen werden. Mara bricht das Herz beim Anblick der nach Luft schnappenden Tiere, die auch noch so ruppig behandelt werden und am liebsten würde sie einen heimlich wieder ins Wasser bringen, aber die Fischer haben zwei Kisten angeschleppt und füllen diese randvoll mit Fischen. Mara muss „ihren“ Fisch als letzten oben drauf legen.

Dann tingeln wir die Küste entlang Richtung Norden. Flo geht wieder einmal Angeln und bringt 4 Redsnapper und einen Wolfsbarsch mit nach Hause. Die Redsnapper gibt es einen Tag später gebraten aus der Pfanne und der Wolfsbarsch mundet als vorzügliches Ceviche. Mara ist nichts davon. Als wir anderntags jedoch ein ganz ausgezeichnetes Sushirestaurant entdecken, langt sie wieder ordentlich zu und wir müssen noch zweimal Sushi nachbestellen.

Den Kindern gefällt es super am Meer. Sie genießen das Spiel mit den Welllen und sind kaum noch aus dem Wasser raus zu kriegen. Jeden Abend steht eine ausgiebige Dusche an um die Sandmonster wieder von Sand zu befreien. Der ist echt überall – sogar im Ohr.

Iguazu

Das Wetter bessert sich und wir kommen bei Sonnenschein in Puerto Iguazu an. Der nächste Tag soll auch schön sonnig werden und so schlagen wir um 8:30 morgens am Kassenhäuschen auf und kommen noch vor dem großen Ansturm rein. Wir beschließen mit dem unteren Rundgang zu beginnen und haben diesen fast für uns alleine. Die Kinder bitten wir sich sehr große Wasserfälle vorzustellen und dann sollen sie schauen inwieweit sich ihre Vorstellung mit der Realität deckt. Wir sind alle überwältigt als wir die Wasserfälle dann tatsächlich vor uns sehen. Wahnsinn wie das braust und tost… und es ist natürlich noch größer als es sich die Kinder vorgestellt haben. Teilweise zaubert die Sonne sogar einen Regenbogen vor die Wasserfälle.

Wir nehmen dann die Parkbahn und lassen uns zum Garganta del Diablo (=Teufelsschlund) chaufieren. Die Stege, über die wir laufen, sind erst vor einiger Zeit wiederhergestellt worden und wir sehen überall die Rest der vorherigen Anlage. Ein Hochwasser hatte alles weggerissen. Der Rio Parana ist hier so breit, dass wir bestimmt eine Viertelstunde laufen, bis wir an der Stelle ankommen, wo das Wasser in der Felsspalte verschwindet. Es ist sureal und unheimlich Beeindruckend. Man kann richtig sehen wie sich Wolken bilden.

Auf dem Rückweg liegt das Augenmerk auf der Fauna. Die Kinder finden es toll wieviele Schmetterlinge hier herumfliegen und versuchen möglichst viele davon auf ihren Händen mit zu transportieren. Außerdem sehen wir noch Affen, Nasenbären, einen riesigen Surubi-Wels (bestimmt 1,20m lang), einen Tucan und ein kleines Mara 🙂

Und weil der Tag bis jetzt so gut geflutsch hat, fahren wir auch noch über die Grenze nach Brasilien.

San Ignacio

Eigentlich wollten wir in den Nationalpark Ibera fahren, aber seit wir Bella Vista am 01. Mai verlassen haben schüttet es aus Eimern. Man denkt immer, das kann ja nicht den ganzen Tag so weiter gehen, aber doch… es kann. Daher werden wir am Portal San Nicolas auch nicht eingelassen. Die Wege sind zu aufgeweicht und nur mit einem Allrad-Fahrzeug zu befahren. Als Alternative wollen wir uns die Herstellung von Artesanias angucken, aber auch dort stehen wir vor verschlossenen Türen und kommen völlig durchnäßt nach einer halben Stunde wieder am Bus an. Soll wohl nicht sein. Also weiter Richtung Iguazu. Nur dumm, dass die Schlechtwetterfront die gleiche Idee hat und sich das Wetter nun für ca. 10 Tage nicht ändern soll.

Wir machen Station in San Ignacio um die Ruinen der ehemaligen Jesuitenmission zu besuchen. Das geht zur Not auch im Regen. Aber wir haben Glück und erwischen eine Regenpause von 2 Stunden, in der wir alles angucken können. San Ignacio ist die am besten erhaltene Jesuitenmission und inzwischen UNESCO-Weltkulturerbe. Sie wurde 1696 am jetzigen Standort erbaut und in der Hochzeit um 1730 lebten hier bis zu 4.000 Menschen (Jesuiten und Guarani). 1767 mussten die Jesuiten die Mission aufgeben, als sie von den Spaniern vertrieben wurden. Es macht Spaß durch den Urwald zu streifen und die Ruinen zu erkunden.

Danach geht es weiter nach Purto Rico, einem kleinen Dorf, in dem wir mal wieder unseren Kühler flicken lassen. Der Ausbau geht inzwischen flott von der Hand und der Campingplatzbesitzer ist super hilfsbereit und fähtr Flo mit dem Kühler zur Werkstatt seines Vertrauens. Am nächsten Morgen haben wir den Kühler zurück und können weiter fahren.