Endlich haben wir unseren Bus!

Eigentlich sollte unsere Fähre am 16.08. ankommen. Am späten Nachmittag stellte sich jedoch heraus, dass sie erst am 17.08. kommen wird. Die Zollformalitäten können erst angestoßen werden, wenn die Fähre angekommen ist, also Warten!

Am 17.08. wollten wir dann die Zollangelegenheiten erledigen, aber der Zollinspektor war auf Fortbildung – also Warten!

Am 18.08. wurden wir dann endlich vom Zollinspektor empfangen und konnten die entsprechende Unterschrift leisten. Alles andere hatte unsere Agentin schon erledigt. Sobald der Vorgang beim Zollagenten durch ist, schickt dieser einen Code per Email, den man benötigt um einen Termin beim Hafen machen zu können – also Warten! Um 15:30 kam der ersehnte Code endlich und wurde von uns sofort an die Agentin weitergeleitet, die für uns einen Termin beim Hafen zu vereinbaren versuchte. Abermals warten. Klappt es heute noch mit der Abholung? Unser Hotelzimmer war nur bis heute gebucht und so saßen wir in der Lobby und hofften auf Nachricht. Da der Hafen allerings eine Stunde von Cartagena entfernt liegt und es um 18 Uhr dunkel wird, setzten wir uns 17:30 als absolutes Wartelimit. Leider kam bis zu diesem Zeitpunkt immer noch keine Nachricht vom Hafen und wir wollten bei unserem Hotel wieder einchecken. Das war allerdings ausgebucht. Na toll. Aber im digitalen Zeitalter kann man ja schnell über eines der gängigen Portale eine Ersatzunterkunft buchen. Also unsere tausend Koffer und Taschen in ein Taxi packen und zur neuen Unterkunft fahren. Unser Taxifahrer war sehr nett und wir buchten ihn gleich für die Fahrt am nächsten Tag zum Hafen. Als wir nach einigem Suchen das Hotel in Gestemani gefunden hatten, teilte man uns dort mit, dass man ausgebucht sei und uns nicht aufnehmen könne. Also nochmal das Buchungsportal bemühen und vom Hotel aus bei einer Unterkunft in der Nähe anrufen lassen ob dort tatsächlich ein Zimmer frei ist. Dann machten wir uns mit unseren Taschen und Koffern auf den Weg zur nächsten Herberge – unser Taxi war inzwischen natürlich weiter gefahren. Beim Abendessen kam immerhin die Nachricht, dass wir am nächsten Morgen um 10 Uhr beim Hafen sein sollten und die Familie bei der Tankstelle in der Nähe des Hafens warten könne.

Am nächten Morgen wollten wir nach dem Frühstück um 8:30 Uhr los. Aber unser Taxifahrer kam und kam nicht und reagierte nicht auf unsere Nachrichten. Das Hotel rief uns ein anderes Taxi, das uns nach kurzer Preisverhandlung zur Tankstelle beim Hafen fuhr. Dort wurde Flo und zwei weitere Personen abgeholt und zum Hafen gebracht. Nun hieß es wieder warten. Dabei konnten wir uns diesmal allerdings sehr nett mit der anderen deutschen Familie unterhalten, die ebenfalls auf ihr Fahrzeug wartete. Um 11:30 kam dann die Nachricht, dass das Auto übergeben und alles heile sei. Yippie!! Eine halbe Stunde später fuhr der Verschwindibus endlich auf der Tankstelle ein. Da fiel uns ein großer Stein vom Herzen!

Nach dem Mittagessen machten wir uns daran unsere Taschen einzuladen und haben erstmal den Nachmittag mit einräumen und aussortieren verbracht. Als es schon dunkel wurde, fragten wir die Tankstelle ob wir dort eine Nacht stehen könnten und man erlaubte es uns. Die Sonne ging irgendwo im Meer unter und färbte den Himmel glutrot.

Die wichtigsten Dinge, die es am nächsten Tag zu klären galt, war das Auffüllen von Diesel, Wasser, unserem Gastank und unseren Essensvorräten. Diesel war einfach an der Tankstelle zu bekommen. Wasser schon nicht mehr, weil keiner unserer Adapter auf deren Auslässe passte. Also sind wir Richtung Bosconia weiter gefahren und haben an einer Tankstelle mit GNV(Gas Natural Vehicular) halt gemacht, in der Hoffnung den Gastank füllen zu können. Wieder Fehlanzeige. Die hiesigen Gasstutzen passten wieder nicht mit unseren Adaptern zusammen. Über eine App fanden wir einen Gaslieferanten bei Bosconia, der angeblich Gastanks befüllen kann. Kurz vor 18 Uhr erreichten wir ihn, aber leider war es Sonntag und der Laden zu. Da blieb uns nichts anderes übrig als nebenan auf der Tankstelle zu campieren. Immerhin konnten wir dort noch unsere Wassertanks auffüllen.

Am nächsten Morgen versuchten wir es erneut bei GASAN und diesmal wurde die Kompetenz der kompletten Belegschaft zurate gezogen um zu besprechen welche Variante die beste wäre um unseren Tank zu befüllen. Der Tanklaster hätte den passenden Stutzen und auch einen Kompressor, aber leider war er leer. Also schlossen wir eine große Gasflasche an und versuchten uns per Schwerkraft zu befüllen. Das ging aber sehr langsam und wir haben es 1,5 h später und mit einem viertel gefüllten Gastank abgebrochen. Nun müssen wir in der Nähe von Buccaramange zu einem anderen GASAN fahren und dort hoffen, dass der Gastanker voll ist und und befüllt. Nun fehlten nur noch Lebensmittel. Diese bekamen wir in einem kleinen Örtchen auf dem Markt und im Supermarkt und waren somit voll einsatzfähig! Abenteuer wir kommen!

Übrigens werden wir an jeder Polizeikontrolle herausgewunken. Allerdings wohl eher aus Kuriosität. Sobald wir sagen, dass wir aus Deutschland kommen und uns das Land anschauen wollen, kriegen wir sofort unsere Pässe wieder und man wünscht uns gute Reise 🙂