Roadtrip und Laguna de la Cocha

Vom Valle de Cocora zur Laguna de la Cocha sind es 613km durch mehrere Gebirgsfalten mit unglaublichen Ausblicken. Wir haben diese Strecke in drei Tagen absolviert mit Übernachtung an einer Terpel-Tankstelle und einem Parador mit wahnsinnig toller Aussicht und quälten uns am letzten Tag über einen Pass mit 3250m Höhe um zur Lagune de la Cocha zu kommen. Die Lagune liegt auf 2800m Höhe und es gibt nur einige vereinzelte Hotels hier. Ein wahrhaft naturbelassener Ort.

Wir entschieden uns für das Chalet Guamuez als Stellplatz. Der Reiseführer versprach ein schweizer Chalet mit Sauna und Fondue auf der Speisekarte. Ich wollte schon mit einem „Grüezi“ hineinspazieren, aber hier war niemand anzutreffen, der Schwitzerdütsch sprach. Auch die Sauna war außer Betrieb und Fondue gab es leider auch keines mehr. Das Schweizer Ehepaar (Walter und Edith Sülzer), das dieses Kleinod 1965 aufgebaut hatte, sind schon seit ettlichen Jahren Tod und, da sie ohne Nachfahren geblieben sind, wurde das Chalet verkauft – an eine österreicher Familie. Die Einrichtung erzählt noch von früheren Zeiten, aber der Schweizer Esprit scheint abhanden gekommen zu sein.

Immerhin durften wir fabelhaft heiß duschen und haben uns hier einen Tag lang ausgeruht bevor es auf zur ecuadorianischen Grenze ging.

Valle de Cocora

Bei Salento gibt es ein auf 2200m Höhe das Valle de Cocora. Ein Gebiet, das für seinen Urwald und seine Wachspalmen bekannt ist. Die Palmen werden bis zu 60m hoch und sind das Wahrzeichen Kolumbiens.

Wir parkten direkt am Eingang zum Wachspalmental und konnten dort ein wunderbares Lagerfeuer machen. Am nächsten Morgen brachen wir zu einer 4-stündigen Wanderung durch den Jungle und das Wachspalmental auf. Wir kraxelten auf 2800m Höhe zur Finca de la Montana, wo wir Kolibris beobachten konnten. Auf dem Rückweg durch das Wachspalmental fing es wieder an zu regnen und die Palmen verschwanden in den Wolken. Gespenstisch schön!

Jardin

Auf dem Weg von Medellin ins Cafetero benötigten wir eine Zwischenstation, da die Straße No. 25 kurz hinter Medellin angeblich gesperrt war. Wir entschieden uns für Jardin, was laut Reiseführer ein sehr schönes beschauliches Städtchen sein sollte und weil wir dort unsere deutschen Freunde wieder sehen konnten.

Die Stadt hatte durchaus einen entspannten Charme und ein paar Naturhighlights zu bieten. Wir besuchten die Cueva del Esplendor, die 9km von Jardin entfernt in den Bergen liegt. Da wir keine Lust auf die 2,5 h einfachen Fußweg hatten, haben wir uns eine Jeeptour gegönnt. Allerdings mussten wir uns den Genuß der Höhle dann mit 12 anderen Personen teilen, aber beeindruckend war es trotzdem. Durch ein Loch in der Höhlendecke strömt ein 10m hoher Wasserfall mit ordentlich Getöse in die Höhle. Hartgesottene können sogar im kalten Wasser baden.

Ein zweites Highlight war die Vogelbeobachtung beim Naturreservat Gallito de Roca, das dierkt an die Stadt anschließt. Hier kann man zu Sonnenauf- und untergang den knallroten Andenklippenvogel beim Balzen bewundern. Er gluckert fröhlich vor sich hin und wir konnten sogar mehrere Exemplare aus nächster Nähe beobachten. Zurück am Bus sahen wir sogar noch einen hellblauen Vogel. Wie sich herausstellte ein blau-grauer Tanager.

El Penol

Vom Rio Claro aus fuhren wir Richtung El Penol, einem riesigen Felsen mit 200m Höhe, der sich über eine Seenlandschaft erhebt. Man kann ihn über 708 Stufen erklimmen, was eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit ist. Allerdings wird man mit einer sehr schönen Aussicht belohnt. Der Penol hat in der Geschichte der U´wa eine besondere Bedeutung. Um der Bekehrung zum Christentum zu entgehen, hat wohl fast der gesamte Stamm Selbstmord betrieben und sich vom Felsen gestürzt.

Medellin

Danach ging es weiter zu einem Campingplatz nordöstlich von Medellin, wo wir uns mit unseren deutschen Freunden getroffen haben. Diese waren mit der 8km entfernten Seilbahn nach Medellin hinunter gefahren und hatten nichts Schönes zu berichten. Sie waren schockiert vom sichtbar praktizierten Drogenkonsum und seinen Folgen und von Prostitution. Daraufhin haben wir auf einen Besuch Medellins mit den Kindern verzichtet. Zur Weiterfahrt mussten wir ohnehin ein kurzes Stück durch die Stadt fahren.

Rio Claro

Nach einer enormen Fahretappe über die Berge kommen wir zum Einbruch der Dunkelheit am Eingang des Naturschutzgebietes Rio Claro an. Leider schließt der Eingang um 18 Uhr und wir waren um 18:30 da. So konnten wir die Nacht nicht im Naturpark verbringen sondern wieder mal auf einer Terpel-Tankstelle.

Am nächsten Morgen durften wir allerdings rein und uns erwartete ein Paradies. Ein kritsllklarer Fluß schlängelt sich hier in einem marmornen Flußbett durch den Dschungel. Das ist so idyllisch, dass selbst die Kinder des öfteren sagen: „Wow, ist es hier schön.“ Entzückt probieren wir jede Badestelle aus und wandern die Schlucht entlang bis es keinen Weg mehr durchs Dickicht gibt.

Der Reiseführer hatte gewarnt, dass es an Wochenenden sehr voll werden könnte, aber wir scheinen Glück zu haben. Wir kamen an einem Samstag an und das Besucheraufkommen war erstaunlich moderat. Es werden hier auch verschiedene Aktivitäten angeboten, wie Klettersteig, Seilbahnfahren über den Fluß, Rafting, Tubing, eine Höhle mit Wasser besichtigen. Die Höhle wurde uns empfohlen, aber die Kinder sind noch zu jung dazu und so etscheiden sich Mara und ich dazu die Seilbahntour auszuprobieren. Es sind drei Bahnen. Die längste 200m lang. Es ist wunderschön noch mal eine andere Perspektive einzunehmen, aber in einer halben Stunde ist der Spaß auch vorbei. Das eigentlich Schöne hier ist das Baden im glasklaren Wasser – das auch gar nicht kalt ist.

Zipaquira

Als wir am nächsten Tag durch Chiqinquira fahren, erblickt Flo auf einmal einen Batterieladen. Wir halten an und können dort tatsächlich unsere Batterien tauschen. Glücklicherweise hatten wir gestern noch Geld geholt, denn wir müssen bar bezahlen – wie so oft…

Es geht weiter nach Zipaquira, das berühmt ist für seine unterirdische Salzkathedrale. Davon soll es nur 3 Stück auf der welt geben. Die zwei anderen sind in Polen. Wir schaffen es noch vor dem Abendessen die zweistündige Besichtungstour zu absolvieren. Die Kirche ist erst vor wenigen Jahren, nach nur 2,5 Jahren Bauzeit fertig gestellt worden, nachdem die vorherige Kathedrale 2016 wegen Einsturzgefahr gesperrt wurde. Die neue Kathedrale besteht aus einem recht modern gehaltenen Kreuzweg mit bunt illuminierten Kreuzen und einem immensen Kirchenschiff mit beeindruckenden Säulen.

Raquira

Die Baustellen scheinen uns zu verfolgen. als wir heute morgen aufwachten wurden gerade hinter unserem Bus auf der Straße die Schilder zur Straßensperrung aufgestellt. Wir frühstückten in aller Eile und fuhren die restlichen 25km, die wir gestern wegen Dunkelheit und Erschöpfung nicht mehr geschafft haben – nach Raquira. Kurz vor der Ortschaft suchten wir uns einen netten Campingplatz und erkundeten die Stadt.

Raquira gilt als kolumbianische Hauptstadt der Töpferei und so waren die Gassen von Töpferwaren (und Ponchos und Hängematten) gesäumt. Da unsere Reise jedoch gerade erst anfängt und etwaiges Töpfergut die Schläglöcher, die noch kommen werden, vermutlich nicht aushalten wird, schauen wir hier nur, aber kaufen nichts.

Außerdem gilt es sich um neue Starterbatterien zu kümmern. Eine davon ist nämlich kaputt gegangen und wir sollten beide bald ersetzen. Der Besitzer des Campingplatzes ist total hilfsbereit und telefoniert für uns herum und fährt sogar in die nächste Ortschaft um für uns neue Batterien zu finden. Leider ohne Erfolg. Wir haben uns das für die morgige Fahrt auf. Da kommen wir durch größere Städte und werden sicher etwas finden.

Gescheiterte Navigation

Man, was für ein Tag. Wir sind heute nicht dort angekommen wo wir wollten und ich nehme das zum Anlaß etwas über unsere Navigation zu schreiben. Wir benutzen die Openstreetmaps und Googlemaps um unsere Route zu finden und iOverlander um Stellplätze oder beispielsweise Gasunternehmen zu finden, die unseren Tank befüllen können. 

Manchmal sind google und osm unterschiedlicher Meinung welcher Weg der Beste ist. Dann muss man abwägen. Bei osm haben wir keine Höhenlinien ( die sind nur im kostenpflichtigen Abo enthalten, das wir noch nicht geschafft haben zu kaufen), aber man kann immerhin einstellen, dass man ein Lkw ist und kein Pkw und man sieht die Art der Straße farblich dargestellt. Rot ist Autobahn, orange Bundesstraße, gelb Landstraße, weiß Nebenstraße und weiß mit braunen Strichen Feldweg.

Andererseits hat google aktuellere Informationen zu Staus, Unfällen etc. und wenn das Netz gut genug ist, sieht man das Relief auch ein bisschen.

Meist orientiere ich mich jedoch an der größeren Straße, also der Farbmarkierung.

Heute fuhren wir auf der Bundesstraße 60, einer gut ausgebauten orangenen Straße, aber google und osm waren sich einig, dass wir diese verlassen sollten und auf einer gelben Straße in die Berge abzweigen sollten. Die gelbe Straße war allerdings nur eine Spur breit und hatte einen Kiesbelag. Nach kurzer Zeit kam uns das komisch vor und wir überlegten umzukehren. Aber wir hatten schon öfter für kurze Abschnitte solche Straßen gehabt, die später wieder besser wurden und außerdem fuhr vor uns ein Lkw, also konnten wir nicht komplett falsch sein. 

Die Straße entwickelte sich allerdings eher zu einem Feldweg und der Lkw war auf einmal auch verschwunden. Die Karte zeigte an, dass die Straße in einigen Kilometern sogar zu einer weißen Nebenstraße werden sollte. Wenn das hier eine Hauptstraße war, wollten wir lieber nicht wissen wie eine Nebenstraße aussah. Außerdem passte die Fahrbahn nicht zu unseren bisher gefahrenen gelben Straßen. Die waren alle besser ausgebaut. Wir beschlossen doch umzukehren und ein kurzes Stück zurück zu fahren, wo eine ebenfalls gelbe Straße ins Tal abzweigte. Dieser Abzweig wurde uns fast zum Verhängnis. Zum Einen war er weiterhin einspurig und geschottert, mit ordentlich Schlaglöchern und zum anderen war er ziemlich steil. Nach unserer Erfahrung von Oiba, wusste ich, dass wir diese Straße zwar runter, aber sicher nicht mehr rauf kommen würden. Kaum hatte ich das ausgesprochen, stand vor uns ein Schild „Via cerrada“ (Straße gesperrt). Ich bin also ausgestiegen und die Straße hinuter gelaufen, weil noch nicht zu erkennen war, dass es ein Hindernis gab. Zirka 750m weiter unten wurde dann aber tatsächlich an der Straße gebaut und man hatte gerade Pflastersteine einbetoniert. Ich versuchte mit den Arbeitern zu reden ob wir da morgen mit irgendwelchen lastverteilenden Holzkostruktionen drüber fahren könnten, aber die waren absolut dagegen. Immerhin wollte uns einer der Arbeiter helfen einen Ausweg zu finden und ist mit mir auf dem Motorrad zurück gefahren um zu sehen wo der Bus steht und welchen alternativen Weg wir nehmen könnten. Etwa 50m oberhalb der Stelle wo wir standen, zweigte ein Feldweg (weiß mit braunen Strichen) ab. Da wir nicht einschätzen konnte wie die Steigung im weiteren Verlauf des Weges ist, fuhr der Arbeiter ihn mit mir ab. Dabei hat er mich die ganze Zeit in Spanisch zugebrabbelt und ich habe so gut wie nichts verstanden, außer: „Das packt der Bus. Da kommt er hoch.“ Optimismus in Ehren, aber die letzte Steigung kam mir verdammt steil vor. Das würde der Bus nicht schaffen.  Kurz vorher gab es allerdings einen Abzweig Richtung Tal. Laut unseren Karten existierte dieser Abzweig gar nicht…Als wir zurück am Bus waren, versuchte der Arbeiter Flo alles zu erklären, aber der verstand ihn genauso wenig wie ich. Er bot an uns voraus zu fahren und uns den Weg entlang zu lotsen und wir beschlossen es zu versuchen. Eine andere Möglichkeit hatten wir auch nicht. Flo wendete den Bus in zwei Zügen auf der abschüssigen Schotterstraße und manövrierte ihn den Feldweg entlang. Teilweise war dieser so schmal, dass wir die Büsche und Bäume streiften, wobei wir unsere vordere Positionsleuchte einbüßten. Bei dem nicht eingezeichneten Abzweig trafen wir auf einen anderen Mopedfahrer. Der Arbeiter und er unterhielten sich kurz ob wir den Abzweig nehmen könnten. Der Mopedfahrer fand das keine gute Idee, der Arbeiter war jedoch weiterhin optimistisch. Die nächste Kurve war so eng, dass wir sogar rangieren mussten um rum zu kommen. Eine sehr angespannte Stunde lange fuhren wir so bangend durch die Pampa bis wir irgendwann wieder auf der „gelben“ Straße unterhalb der Baustelle herauskamen. Wir bedankten uns bei dem Bauarbeiter mit Dosenbier und einen Obulus für seine Mühe. Inzwischen war es kurz nach 17 Uhr und es begann langsam zu dämmern.

Den Rest des Weges ins Tal sind wir alleine weiter gefahren – nicht weniger abenteuerlich – und kamen bei völliger Dunkelheit endlich wieder auf der Bundesstraße 60 an – 11km nach der Stelle, an der wir 3 Stunden zuvor angebogen waren.

Dann mussten wir noch weitere 30 Minuten auf der Bundesstraße über die Berge fahren bis wir das nächste Örtchen(Sáchica) erreichten, wo wir an der Tankstelle ein noch geöffnetes Restaurant fanden, an dem wir auch die Nacht verbringen konnten. 

Fazitz: Auf die Naviapps und die hinterlegten Straßendaten ist nicht unbedingt Verlaß, was uns eine völlig überflüssige Gurkerei mit widrigen Umständen einbrachte und unseren Kindern ein kleines Bergtrauma, das wir hoffentlich mit anderen positiven Erlebnissen wieder heilen können.

Lago de Tota

Nach einer wunderschönen Fahrt durch die Berge erreichen wir den Lago de Tota, Kolumbiens größtem See auf 3015m Höhe.

Wir kamen bei ordentlich Dunst am Mirador der Playa Blanca an und standen dort auf einer kleinen Wiese mit tollem Blick aufs Wasser. Der See sah mystisch aus mit seiner Wolkenkulisse. 

Der Zugang zur Playa Blanca war leider gesperrt. Warum genau haben wir nicht verstanden, vermutlich irgendwelche Streitereien wem der Zugang gehört. Man kann nur einen kleinen Teil besuchen, der offensichtlich zum Mirador gehört. Lasse und ich schauten uns das kurz mal an und hielten die Hand ins Wasser. Brrr, zu kalt zum Baden. Wie zu erwarten, ist es hier oben ohnehin recht kühl. Die Leute tragen vermehrt Poncho und Hut. Tagsüber haben wir 12-15°C und nachts 7°C. Die Temperaturen scheinen allerdings kaum unter 0°C zu fallen, wie wir an nächsten Morgen vom Besitzer der kleinen Wiese erfahren. Selbst im Winter überfriert der Regen nur nachts, aber tagsüber taut das wieder weg. Wir bekommen eine Reittour angeboten und auch Bootstouren zum Angeln sind möglich. Die Kinder sind begeistert und so geht es eine Stunde später zu einer kleinen Wanderung mit Pferd los. Dabei entdeckten wir einen tollen Stellplatz unten am See, zu dem wir später umparken. Die Kinder spielten dort den ganzen Nachmittag am Hang und es kam sogar nochmal die Sonne raus.

Flo und Lasse unternahmen tags drauf sogar noch eine Angeltour und trafen dabei unsere deutschen Freunde, die unseren vorherigen Stellplatz oben auf der kleinen Wiese bezogen hatten.

Villa de Leyva

Wir standen herrlich ruhig am Museum El Fosil, dessen Hautattraktion ein 65 Mio. Jahre alter Kronosaurus ist. Das ist eine Art Urzeitkrokodil, welches hier in fast voller Länge gefunden wurde. Es handelt sich wohl um ein Jungtier, das im Ganzen 12m lang war, nur vom Schwanz fehlen beim Exponat 3m. Das Museum hat man um die Fundstelle herum gebaut um den Fund möglichst vollständig zu erhalten.

Nach dem Museumsbesuch haben wir uns einen Stellplatz näher bei der Stadt gesucht und haben Bekanntschaft mit Jorge gemacht. jorge ist ein kolumbianischer Rentner, der alleine mit seinem Wohnmobil unterwegs ist – und er spricht sogar Englisch.

Leider fing es schon mittags an zu regnen und wir konnten nur einen sehr kurzen Stadtbummel machen und die notwendigsten Einkäufe erledigen. 

Unsere deutschen Freunde besuchten uns anderntags auf unserem Stellplatz und wir verbrachten einen schönen Abend zusammen- erst im Resto, dann in unserem Bus.

Samstags schafften wir es gemeinsam auf den Markt und deckten uns mit Obst und Gemüse ein. Hier gibt es Obst, das ich noch nie zuvor gesehen habe.

Als besonderes Highlight empfand ich den Besuch des Terracotta-Hauses. Ein Wohnhaus komplett aus gebranntem Ton. Wahnsinnig schön. Ursprünglich wollte der Architekt selbst darin wohnen, aber als immer mehr Leute neugierig in seinen Garten stapften um das Haus anzuschauen, hat er sich entschlossen, es als Museum allen zugänglich zu machen.

Nachmittags fuhren wir weiter zu den Cascadas Periquera. Dort standen wir bei einem Bauer auf einem Feld. Leider fing es schon wieder an zu regnen und wir beschlossen die Wasserfälle erst am nächsten Morgen zu besuchen.

Es handelte sich um drei Wasserfälle hintereinander und wir bekamen am Eingang jeder ein paar getrocknete Maiskörner in die Hand, die wir nach einem Brauch der Musica als Opfergabe für gute Wünsche in den Wasserfall werfen durften.

Playa Brisas Rio Oibita

Der private Stellplatz am Fluß war wunderschön. Flo und die Kinder waren vor dem Abendessen noch ein bisschen Angeln und dann fing es an zu regnen und es regnete die ganze Nacht durch.

Als wir am nächsten Morgen losfuhren, kam die erste brenzlige Stelle schon nach 20m der ca.500m langen Auffahrt. Hier war es noch recht flach, aber der Untergrund vom Regen so aufgeweicht, dass unsere Räder durchdrehten. Wir drohten uns festzufahren. Mit etwas Anlauf klappte es dann aber doch beim vierten oder fünften Versuch über diese Stelle hinweg zu kommen. Zum Glück kam dann der in zwei Fahrstreifen betonierte Untergrund. Unser Bus kämpfte sich brav die Steigung hoch. Doch auf den letzten 200m ging er am steilsten Stück schließlich aus. Wir versuchten es mehrmals, aber es war nichts zu machen. Wir kamen diese Steigung ( gefühlte 30-35°)nicht hoch. Die Kinder und ich stiegen aus und gingen zum Resto oben an der Straße um Hilfe zu holen. Flo traute sich nicht aus dem Wagen, aus Angst er könnte abrutschen. Wir legten dann Steine und Keile unter die Räder und ich holte schon mal die Abschleppseile aus dem Staufach. Als der Grundstücksbesitzer eintraf, versuchten wir einen ersten Rettungsversuch mit dem Greifzug. In Ermangelung kräftiger Bäume in Reichweite des Seiles mussten wir auf ein oberschenkeldickes Bäumchen zurück greifen. Leider ging es auch mit dem Greifzug nicht so richtig voran und das Bäumchen schien mir mit jedem Hebelzug lockerer zu werden. Immerhin hing der Bus jetzt am Seil und konnte nicht abrutschen. Nach einer Stunde kam dann ein Pickup, der uns rausziehen wollte. 

Beim ersten Versuch drehten seine Räder durch und wir fragten uns schon wer hier wen und wohin abschleppt, aber der zweite Versuch klappte zum Glück und wir konnten den Bus nach zwei Stunden Schweiß und Dreck und Benutzung allen Bergematerials (außer den Sandblechen) oben an der Straße abstellen.

Vor der Reise fragt man sich immer ob man das ganze Geraffel überhaupt mitnehmen soll. Schließlich will man ja gar nicht offroad fahren, aber für alle Fälle nimmt man es doch mal mit – und das war gut so.

Jetzt wissen wir, welche Steigungen wir mit dem Bus nicht mehr schaffen, wobei es echt schwer ist Steigungen zu schätzen… Eine Rückleuchte haben wir bei der Aktion übrigens an einem der Bäume eingebüßt, aber der Bus ist ansonsten heile und wir können weiter fahren.

Als wir alles Material wieder verstaut hatten und uns ausgiebig bei allen Helfern bedankt hatten, fuhren wir weiter und aßen in einem winzigen Nest namens Berlin zu Mittag. 

Nach einer erneuten Bergetappe kamen wir bei Regen am späten Nachmittag in Villa de Leyva an und wählten dort einen einfach zu erreichenden Stellplatz am Museum El Fosil.

Barichara – En autobus vamos al monte

Wer hätte gedacht, dass Kolumbien so bergig ist… Seit 10 Tagen kurvt Flo mit einer Engelsgeduld die Anden hoch und runter. Teilweise benötigen wir für 100km 5 Stunden weil wir auf den steilen Serpentinen hinter einem Monstertruck festhängen und nicht vorbei kommen. Aber manchmal kann auch unser Bus nur im zweiten Gang die Straße hochtuckern. Man muss dazu sagen, dass der Untergrund hier sehr weich zu sein scheint und die Straßen daher oft recht wellig sind oder auch mal ein Stück abgesackt ist. Manchmal kann dann nur eine Spur befahren werden. Allerdings lassen sich die kolumbianischen Radfahrer davon nicht abschrecken und sammeln fleißig Pässe. Belohnt wird die beschwerliche Fahrt mit einem wahnsinnig tollem Ausblick und so schönen Örtchen wie Barichara.

Es liegt auf 1280m Höhe und hat etwas mehr als 7000 Einwohner. Seine engen Gassen schmiegen sich wahnsinnig steil an den Berg. Die Strassen sind meistens Einbahnstraßen weil sie für Gegenverkehr zu schmal sind. Jede zweite in eine andere Richtung. Da unsere Navigationsapp das nicht auf dem Kasten hatte, haben wir sicherheitshalber erstmal eine Nacht am Ortseingang an der Tankstelle campiert und uns ein Bild von der Lage gemacht. Am nächsten Morgen bat man uns weiter zu ziehen und so haben wir den Weg zum Stellplatz oben hinter der Kirche Santa Barbara ausgekundschaftet, den unsere Stellplatz-App empfohlen hat. Wir haben es schließlich geschafft die enge Gasse mit der unglaublichen Steigung nach oben zu kommen und konnten auf einem unerwartet riesigen, ebenen Parkplatz im Schatten stehen. Außer uns war da niemand.

Ein Highlight von Barichara soll die Wanderung in den Weiler Guane sein. Der Weg ist ein alter Handelsweg der indigenen Guane, der mit Natursteinplatten gepflastert ist, die teilweise Fosilien beeinhalten. Die 9km haben wir in etwas mehr als 2 Stunden absolviert, aber ich muss gestehen, dass ich schon schönere Wanderungen gemacht habe und auch in Guane hat uns nichts wirklich vom Hocker gerissen. Viele Läden waren geschlossen und wir waren froh, dass wir am Hauptplatz ein paar Empanadas zum Mittagessen auftreiben konnten bevor wir den Bus zurück nach Barichara genommen haben.

Am zweiten Tag haben wir eine Papierwerkstatt besucht und uns den Prozess der Papierherstellung erklären lassen. 11 Frauen arbeiten in der Werkstatt und machen aus verschiedenen einheimischen Pflanzen Papier, hauptsächlich jedoch aus den Fasern einer Agavenart, die sie Fique nennen. Die Pflanzen werden im eigenen Garten angepflanzt und direkt verarbeitet. Von der Pflanze bis zum fertigen Papier dauert es mehrere Wochen da ein aufwendiger Bleichprozess die Fasern brechen und aufweichen muss. Ohne Bleiche ist die Faser eher für Seile und Teppiche geeignet.

Nachdem wir noch ein bisschen durch die Gassen Baricharas gestreift sind und ein paar Einkäufe erledigt haben, ging es dann auch schon wieder weiter Richtung Villa de Leyva. Also erstmal die wahnsinnnig engen Gassen wieder nach unten und dann hoffen, dass auf der Ortdurchfahrt kein Gegenverkehr kommt. Und dann weiter durch die Berge. Wieder auf und ab. Diesmal haben wir uns eine Zwischenetappe gesucht um nicht wieder bis zur einbrechenden Dunkelheit fahren zu müssen. In Maps haben wir einen kleinen „Strand“ gefunden, der am Rio Oibitia liegt, kurz hinter Oiba an einem kleinen Restaurant. Die Zufahrt dahin führt allerdings über ein Privatgrundstück und war mit einer Schranke verschlossen. Nach kurzem Herumfragen, ließ sich der Eigentümer auftreiben, der uns gestattet hat eine Nacht unten am Flußufer zu campen. Wie toll! Wir inspizierten den Weg nach unten und er kam uns recht eng uns steil vor, aber wenn wir Barichara geschafft haben, schaffen wir das sicher auch. Dachten wir….

Playa de Belen

Unser erstes richtiges Reiseziel ist Playa de Belen. Hier locken bizarre Gesteinsformationen, die an eine Mischung aus sächsischer Schweiz und Kappadokien erinnern. Außerdem erhoffen wir uns von dem Bergdörfchen kühlere Temperaturen.

Das Erreichen des Örtchens war allerdings schon ein wenig Nervenkitzel. Unser Bus schraubte sich auf einer kurvigen Bergstraße immer weiter in die Höhe und musste dabei einigen Sattelschleppern ausweichen, was bei der engen Straße nicht immer einfach war. Wir waren erstaunt wieviel Verkehr hier herrschte. Als dann der Abzweig nach Playa de Belen kam und die Straße nicht einmal mehr geteert war, wurde uns noch mulmiger. Glücklicherweise setzte kurz darauf die Teerung wieder ein. Playa de Belen besteht aus 3 kleinen Längsstraßen und 6 Querstraßen. Wir wollten gerade die erste Längsstraße nehmen, die uns die Navigation vorschlug, als wir sahen, dass dort gerade zwei Fahrzeuge rangierten, weil sie nicht aneinander vorbei passten. Also entschieden wir uns für die zweite Längsstraße. Allerdings mussten wir nach 200m feststellen, dass diese gesperrt war, weil sich dort die Polizeiwache befand. Wußte unsere Naviapp natürlich nicht. Abbiegen in die Querstraße ging nicht weil unser Bus so lang ist, dass wir dort nicht reingekommen wären. Also 200m im Rückwärtsgang an wechselseitig parkenden Autos vorbei zurück zum kleinen Platz vor dem Ort. Danach sind wir erstmal zu Fuß erkunden gegangen ob wir da mit unserem Bus überhaupt durchkommen. Eigentlich ist die erste Längsstraße eine Einbahnstraße. Es stellte sich später jedoch heraus, dass in der dritten Längsstraße gerade Kanalarbeiten stattfinden und die erste somit in beide Richtungen befahren werden muss. Da muss man Glück haben, dass nicht in beiden Richtungen ein LKW kommt, weil die Straße so schmal ist, dass die nicht aneinander vorbei passen und man unweigerlich bis zu 200m rückwärts fahren muss. Wir trauten uns dann durch die erste Längsstraße und fanden den Abzweig zum Casa Real, wo wir für ein paar Nächte campieren wollten. Der Abzweig war nur noch einspurig und von beiden Seiten durch hohe Bordsteine und Stacheldrahtzäune umgrenzt. Ich bewundere Flos Mut hier einzubiegen. Es kam uns glücklicherweise niemand entgegen und wir kamen müde bei unserer Unterkunft an.

Das Anwesen der Casa Real ist ein kleines Paradies mit Bananenstauden, Enten, Gänsen, Hühnern, Rindern, Katzen, Hunden, Schweinen, einem Pool und einer Feuerstelle. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt und sind länger geblieben als wir ursprünglich vorhatten.

Nachts wurde es wirklich angenehm kühl. Sogar so kühl, dass wir unsere Bettdecken herausholen mussten. Wir haben himmlisch geschlafen.

Da hier alles gezuckert ist, sogar das Brot, was obendrein eher Toastcharakter hat, haben wir einen ersten Versuch des Brotbackens gestartet. Hefe bekamen wir in der winzigen Bäckerei im Ort. Unser Feuertopf kam zum Einsatz und wir haben es tatsächlich geschafft ein ganz passables Brot hinzukriegen.

Den kleinsten Nationalpark Kolumbiens – Los Estoraques – haben wir in einer Stunde durchwandert und dabei die tollen Steinformationen bestaunt. Wir sind in Höhlen geklettert und kamen uns wie Entdecker vor. Es hat uns richtig viel Spaß gemacht und wir hatten den Park fast für uns alleine. Es war nur noch eine andere kolumbianische Familie da.

Heute wollten wir eigentlich schon weiter fahren Richtung Barichara, aber der Host teilte uns mit, dass gestern ein Benzin-LKW zwischen Ocana und Playa de Belen umgestürzt sei und es nun Stau gäbe wegen der Bergungsarbeiten. Das und der einsetzende Regen veranlaßten uns dann noch eine Nacht länger zu bleiben. Zur Sicherheit wollten wir im Örtchen nach einem Geldautomaten suchen und unsere Vorräte etwas auffüllen. Allerdings gibt es hier keinen Geldautomaten. Es gibt zwar einen Bankschalter der Agrarbank, aber dort bekommt man kein Geld mit Visa-Karte und in der größten Drogerie im Ort, kann man eigentlich Geld von der Banco Colombia abheben. Funktioniert aber auch nicht mit Visa-Karte. Wir haben also nur die notwendigsten Lebensmittel gekauft um noch genug Geld zu haben um unsere Unterkunft zu bezahlen. Hoffentlich ist morgen wieder die Straße frei und wir können weiterfahren.

Endlich haben wir unseren Bus!

Eigentlich sollte unsere Fähre am 16.08. ankommen. Am späten Nachmittag stellte sich jedoch heraus, dass sie erst am 17.08. kommen wird. Die Zollformalitäten können erst angestoßen werden, wenn die Fähre angekommen ist, also Warten!

Am 17.08. wollten wir dann die Zollangelegenheiten erledigen, aber der Zollinspektor war auf Fortbildung – also Warten!

Am 18.08. wurden wir dann endlich vom Zollinspektor empfangen und konnten die entsprechende Unterschrift leisten. Alles andere hatte unsere Agentin schon erledigt. Sobald der Vorgang beim Zollagenten durch ist, schickt dieser einen Code per Email, den man benötigt um einen Termin beim Hafen machen zu können – also Warten! Um 15:30 kam der ersehnte Code endlich und wurde von uns sofort an die Agentin weitergeleitet, die für uns einen Termin beim Hafen zu vereinbaren versuchte. Abermals warten. Klappt es heute noch mit der Abholung? Unser Hotelzimmer war nur bis heute gebucht und so saßen wir in der Lobby und hofften auf Nachricht. Da der Hafen allerings eine Stunde von Cartagena entfernt liegt und es um 18 Uhr dunkel wird, setzten wir uns 17:30 als absolutes Wartelimit. Leider kam bis zu diesem Zeitpunkt immer noch keine Nachricht vom Hafen und wir wollten bei unserem Hotel wieder einchecken. Das war allerdings ausgebucht. Na toll. Aber im digitalen Zeitalter kann man ja schnell über eines der gängigen Portale eine Ersatzunterkunft buchen. Also unsere tausend Koffer und Taschen in ein Taxi packen und zur neuen Unterkunft fahren. Unser Taxifahrer war sehr nett und wir buchten ihn gleich für die Fahrt am nächsten Tag zum Hafen. Als wir nach einigem Suchen das Hotel in Gestemani gefunden hatten, teilte man uns dort mit, dass man ausgebucht sei und uns nicht aufnehmen könne. Also nochmal das Buchungsportal bemühen und vom Hotel aus bei einer Unterkunft in der Nähe anrufen lassen ob dort tatsächlich ein Zimmer frei ist. Dann machten wir uns mit unseren Taschen und Koffern auf den Weg zur nächsten Herberge – unser Taxi war inzwischen natürlich weiter gefahren. Beim Abendessen kam immerhin die Nachricht, dass wir am nächsten Morgen um 10 Uhr beim Hafen sein sollten und die Familie bei der Tankstelle in der Nähe des Hafens warten könne.

Am nächten Morgen wollten wir nach dem Frühstück um 8:30 Uhr los. Aber unser Taxifahrer kam und kam nicht und reagierte nicht auf unsere Nachrichten. Das Hotel rief uns ein anderes Taxi, das uns nach kurzer Preisverhandlung zur Tankstelle beim Hafen fuhr. Dort wurde Flo und zwei weitere Personen abgeholt und zum Hafen gebracht. Nun hieß es wieder warten. Dabei konnten wir uns diesmal allerdings sehr nett mit der anderen deutschen Familie unterhalten, die ebenfalls auf ihr Fahrzeug wartete. Um 11:30 kam dann die Nachricht, dass das Auto übergeben und alles heile sei. Yippie!! Eine halbe Stunde später fuhr der Verschwindibus endlich auf der Tankstelle ein. Da fiel uns ein großer Stein vom Herzen!

Nach dem Mittagessen machten wir uns daran unsere Taschen einzuladen und haben erstmal den Nachmittag mit einräumen und aussortieren verbracht. Als es schon dunkel wurde, fragten wir die Tankstelle ob wir dort eine Nacht stehen könnten und man erlaubte es uns. Die Sonne ging irgendwo im Meer unter und färbte den Himmel glutrot.

Die wichtigsten Dinge, die es am nächsten Tag zu klären galt, war das Auffüllen von Diesel, Wasser, unserem Gastank und unseren Essensvorräten. Diesel war einfach an der Tankstelle zu bekommen. Wasser schon nicht mehr, weil keiner unserer Adapter auf deren Auslässe passte. Also sind wir Richtung Bosconia weiter gefahren und haben an einer Tankstelle mit GNV(Gas Natural Vehicular) halt gemacht, in der Hoffnung den Gastank füllen zu können. Wieder Fehlanzeige. Die hiesigen Gasstutzen passten wieder nicht mit unseren Adaptern zusammen. Über eine App fanden wir einen Gaslieferanten bei Bosconia, der angeblich Gastanks befüllen kann. Kurz vor 18 Uhr erreichten wir ihn, aber leider war es Sonntag und der Laden zu. Da blieb uns nichts anderes übrig als nebenan auf der Tankstelle zu campieren. Immerhin konnten wir dort noch unsere Wassertanks auffüllen.

Am nächsten Morgen versuchten wir es erneut bei GASAN und diesmal wurde die Kompetenz der kompletten Belegschaft zurate gezogen um zu besprechen welche Variante die beste wäre um unseren Tank zu befüllen. Der Tanklaster hätte den passenden Stutzen und auch einen Kompressor, aber leider war er leer. Also schlossen wir eine große Gasflasche an und versuchten uns per Schwerkraft zu befüllen. Das ging aber sehr langsam und wir haben es 1,5 h später und mit einem viertel gefüllten Gastank abgebrochen. Nun müssen wir in der Nähe von Buccaramange zu einem anderen GASAN fahren und dort hoffen, dass der Gastanker voll ist und und befüllt. Nun fehlten nur noch Lebensmittel. Diese bekamen wir in einem kleinen Örtchen auf dem Markt und im Supermarkt und waren somit voll einsatzfähig! Abenteuer wir kommen!

Übrigens werden wir an jeder Polizeikontrolle herausgewunken. Allerdings wohl eher aus Kuriosität. Sobald wir sagen, dass wir aus Deutschland kommen und uns das Land anschauen wollen, kriegen wir sofort unsere Pässe wieder und man wünscht uns gute Reise 🙂

Cartagena II – Warten auf den Bus

Da sich der Ankunftstermin unserer Fähre mehrmals vor und zurück verschoben hat, haben wir uns für die letzten Tage nochmal in Cartagena einquartiert um die nötigen Formalitäten zu erledigen. Einen Nachmittag sind wir bei extremer Hitze durch das Viertel Getsemani gestreift und haben Ausschau nach StreetArt-Kunstwerken gehalten, von denen es hier einige geben soll. Und tatsächlich sind wir fündig geworden. Auch sonst hat uns das Viertel sehr gut gefallen. Es ist nicht so überlaufen wie die Altstadt und etwas entspannter.

Santa Marta zum Zweiten!

Wohin sollte es nach Mompos gehen??? Wir hatten noch ein paar Tage rumzukriegen bevor wir nach Cartagena fahren konnten um dort unseren Bus in Empfang zu nehmen. Allzu weit wollten wir uns aber auch nicht von Cartagena wegbewegen. Also entschieden wir uns noch einmal nach Santa Marta zu fahren.

Wir unternahmen diesmal eine Tubing Tour in Palomino. Dafür mussten wir 2 Stunden mit dem Bus fahren und dann noch etwas durch den Jungel wandern, um uns anschließend 1,5 h mit einem Reifen den Rio Palomino hinunter treiben zu lassen. Das war sehr entspannt. Ein paar Stromschnellen hätten es mehr sein können, aber wir wollen uns mal nicht beschweren. Dort wo der Rio Palomino ins Meer mündet, sind wir wieder an Land gegangen. Unsere Reifen wurden zurück transportiert und wir konnten in einem Resto bei Limo und Bier auf unseren Rucksack warten. Die Kinder wollten unbedingt nochmal ins Meer springen, was wir ihnen auch gönnten. Allerdings nur kurz, da ein Gewitter aufzog. Es goß in Strömen die komplette Rückfahrt und wir wurden klatschnaß auf dem Weg vom Busterminal bis zum Hotel. Naja, ist ja zum Glück warmer Sommerregen.

Am nächsten Morgen sind wir um 5 Uhr aufgestanden um noch einmal mit Jader angeln zu gehen. Allerdings gabe es ein kleines Mißverständnis und anstatt mit dem Boot raus zu fahren, haben wir an der Hafenmole in Santa Marta geangelt. Jader hat auch ein kleines Video von uns gemacht. Wer zufällig in Santa Marta angeln möchte, kann sich gerne an ihn wenden. Er ist sehr nett. (https://www.facebook.com/clubpescasantamarta). Den Nachmittag haben wir mit einem Nickerchen verbracht und sind abends nochmal ins Resto Lulo gegangen, das uns bei unserem ersten Besuch schon so gut gefallen hatte. Leider war der Garten wegen Regen geschlossen. Nach dem Essen erwartete uns eine tolle Straßenband vor dem Resto und hat uns mit einem vollends guten Gefühl ins Hostel schweben lassen. Welch wunderbares Städtchen!

Pura Vida en Santa Marta

Mompos

Gestern sind wir von Mompos nach Santa Marta gefahren, aber ich möchte noch schnell berichten, was wir in Mompos erlebt haben.

Mompos ist eine wunderschöne kleine Stadt im Kolonialstil, die wegen ihrer schönen Architektur unter UNESCO Kulturerbe gestellt wurde. Sie liegt am Fluß Rio Magdalena und hat es im Mittelalter durch die Schifffahrt zu großem Ruhm geschafft. Als dann der Rio Magdalena versandete und die Schifffahrt an Bedeutung verlor, fiel Mompos in einen Dornröschenschlaf aus dem es erst seit ein paar Jahren wieder zu erwachen scheint. Der Tourismus soll das Städtchen wiederbeleben. Allerdings scheinen wir zur absoluten Nebensaison unterwegs zu sein. Es gab nur sehr wenige Weißnasen zu sehen und auch wenige einheimische Touristen. Viele Restaurants waren geschlossen und einige der teilweise unbefestigten Straßen wurden gerade befestigt. Wegen der starken Hitze – Mompos hat eine Jahresdurschnittstemperatur von 31°C – wurden die Arbeiten meist erst gegen Abend ausgeführt, was wir gut verstehen konnten. Wir haben die Tageshitze im kühlen Hotelzimmer verbracht und uns nur zu den Mahlzeiten raus getraut. Die Stadt haben wir in den Morgen- und Abendstunden erkundet. Abends zwischen 18 und 19:30 Uhr sollte man sich am Besten auch nicht raus begeben. Da ist absolute Mückenplage und man hat keinen Spaß beim Abendessen draußen zu sitzen. Zur Abwechlung haben wir eine Bootstour in die Cienage – den Sumpf – bei Mompos unternommen. Dabei haben wir ca. 30 unterschiedliche Tierarten gesehen, sind an entlegenen Dörfern vorbeigeschippert, haben Wäsche waschende Frauen und badende Kinder gesehen, Männer beim Angeln und überflutete Fischerhütten. Die Kinder sind dann sogar selbst ins Wasser gesprungen, das auch hier Badewannentemperatur hatte. Der Besuch in Mompos hat uns sehr gut gefallen. Da wir noch ein paar Tage rumzukriegen haben bis unser Bus in Cartagena ankommt, haben wir beschlossen nochmal nach Santa Marta zu fahren und hier ein paar Ausflüge zu unternehmen. Von Mompos aus hat uns das Hotel einen Busshuttle nach Santa Marta organisiert, der uns direkt von Tür zu Tür brachte.

Busfahrt nach Mompos / Verkehr in Kolumbien

Ha! Heute haben wir das Unmögliche geschafft. Wir sind mit dem Bus von Tolu nach Mompos gefahren. Weder Lonely Planet noch Google oder die uns bekannten kolumbianischen Busseiten haben eine Verbindung zwischen diesen beiden Städten finden können. Aber wir waren beharrlich und haben uns bei den Einheimischen durchgefragt. Der Bus von Sincelejo nach Tolu hatte zufällig schon vor ein paar Tagen neben uns gehalten. Also musste es auch einen Bus in die Gegenrichtung geben. Und von Sincelejo führt zumindest eine Straße nach Mompos. Das legt nahe, dass da auch irgendein Bus langfährt.

Wie oft und zu welchen Uhrzeiten lies sich vorab jedoch nicht herausfinden. Wir haben uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg gemacht und uns per Bicitaxi(quasi Rikscha) in Tolu zum Busterminal bringen lassen. Dort haben wir uns in einen schon recht gut gefüllten Bus gequetscht, der uns nach Sincelejo brachte. Er war allerdings nicht ganz so voll wie der Bus auf unserer Fahrt von Cartagena nach Tolu. Da hatte der Busfahrer für die zwischendrin zusteigenden Passagiere Stapelhocker in den Gang zwischen die Sitze gestellt und die fliegenden Snackverkäufer standen ganz vorne und haben ihre Waren über die Sitze nach hinten gereicht.

Um viertel nach 10 waren wir in Sincelejo und haben erfahren, dass es einen Bus pro Tag nach Mompos gibt, der um 14 Uhr fahren soll. Es galt also fast 4 Stunden zu vertrödeln. Mit Mittagessen konnten wir zumindest eine Stunde überbrücken. Von den Bussen, die im Terminal aus und ein fuhren, trug kein einziger eine Richtungsangabe und wir wurden etwas nervös, weil wir nicht wussten wie wir „unseren“ Bus erkennen sollten. Aber man kümmerte sich rührend um uns und die Leute im Terminal signalierten uns welchen Bus wir nehmen mussten. Es war ein kleiner Bus und anfangs nur zur Hälfte besetzt. Abgefahren wurde dann erst um 14:30 Uhr als der Bus bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Auf der Fahrt wurden wir einmal von der Polizei kontrolliert und mussten alle die Ausweise vorzeigen. Ansonsten lief es, bis auf einige Schlaglöcher ruhig und wir kamen um 17 Uhr, kurz vor Sonnenuntergang, in Mompos an.

In Kolumbien nutzt man übrigens die komplette Straßenbreite zum Fahren; und damit meine ich so breit wie eben geteert ist! Auf einer 2-spurigen Straße passen gut und gerne 4 Fahrzeuge aneinander vorbei. Alle Markierungen auf der Fahrbahn, seien es gestrichelten oder durchgezogenen Linien oder Geschwindigkeitsangaben haben allenfalls Hinweischarkter. Ausgereizt hat das bis jetzt ein Taxifahrer, der uns in Cartagena von der Innenstadt zum Bus Terminal außerhalb der Stadt gefahren hat. Auf einer vierspurigen Straße mit durchgezogener Mittellinie und Tempolimit 60 überholte er mit 90 Sachen einen kleinen langsamen Lkw, der auf der linken Spur fuhr, von rechts und so knapp vor einem anderen Auto, dass links und rechts gefühlt noch 20cm Platz war. 
Da habe selbst ich das Bodenblech durchgetreten und, in den Sitz geklammert, nach Sicherheitsgurten Ausschau gehalten. Aber Fehlanzeige, dieses lebensrettende Utensil wurde anscheinend flächendeckend wegrationalisiert oder die Autos sind so alt, dass sie aus einer Zeit stammen, in der noch keine Gurtpflicht herrschte. Dios moi!

Als ich erwähnte, dass in Deutschland langsame Fahrzeuge immer rechts fahren müssten, winkte er nur ab und meinte, dass das in Kolumbien eigentlich auch so sei, aber sich niemand daran halte. Ich bin sehr gespannt wie das wird, wenn wir mit unserem eigenen Bus unterwegs sind….

San Bernardo Inseln

Gestern sind wir von der Karibikinsel Tintipan zurück gekommen, die kaum größer ist als ein Fliegenschiß in der Weite des Meeres. Tintipan ist die größte Insel des San-Bernardo-Archipels, dem ungefähr 10 kleine Inselchen angehören. Einige sind nur so groß, wie ein Haus. Die Nachbarinsel von Tintipan heißt Santa Cruz de Islote und ist mit einem Hektar Größe und 1250 Einwohnern, die am dichtesten besiedelte Insel der Welt.

Auf Tintipan gibt es nur eine handvoll Hotels, die nur mit dem Boot angefahren werden können. Von Tolu aus dauert der Bootstransfer mindestens eine Stunde, je nachdem welche Schleifen der Kapitän fährt und wie viele Zwischenhalte er mitnimmt. Wir kamen im Embrujo de Tintipan unter und mussten vorher erst nochmal ordentlich Bargeld tanken. Auf den Inseln kann man nämlich nicht mit Karte bezahlen – solo effectivo!!!

Die Kinder haben sich vor allem aufs Schnorcheln gefreut und waren am ersten Tag kaum aus dem Wasser zu kriegen. Die Wassertemperatur lag bei ca. 29°C, was wärmer ist als in den meisten Berliner Bädern und sehr angenehm. Am zweiten Tag fuhren wir zum Schnorcheln zu einem noch besser geeigneten Punkt etwas weiter draussen im Meer und es war wirklich schön, die vielen bunten Fische zu sehen. Etwas getrübt wurde das Erlebnis von einer Qualle, die uns alle, insbesondere Lasse, streifete und deren Berührung brannte. Auch wenn der Schmerz schon nach einer Stunde verschwunden war, hat sich Lasse seit diesem Ereignis nicht mehr so richtig ins Wasser getraut.

Ein weiteres Highlight war die Planktontour am Morgen des dritten Tages. Wir sind um vier Uhr morgens aufgestanden um noch bei absoluter Finsternis möglichst gute Bedingungen für das Leuchten des Planktons zu haben. In den Lagunen von Tintipan wachsen Bäume die eine ideale Nahrungsquelle für Phytoplankton darstellen und daher ist die Konzektration dieser leuchtenden Tierchen dort besonders hoch. Durch die Bewegungsenergie werden sie dann zu Unterwasser-Glühwürmchen, was ein wirklich beeindruckendes Spektakel ist. Hinterher sollte man sich jedoch baldmöglichst mit Süßwasser abduschen, weil es sonst unheimlich auf der Haut piekst wenn man trocknet.

Anonsten hatte die Insel, außer Ausflügen zu Nachbarinseln und neumodischen Sportarten wie Subwing nicht viel zu bieten und man konnte sich voll und ganz auf das Entspannen konzentrieren. Nicht einmal Wlan gab es als Ablenkung und Strom nur zwischen 20 und 8 Uhr wenn der Generator angeschmissen wurde.

Lasse und ich haben noch eine kleine Paddeltour zum Hotel Punta Norte mit dem Kajak des Hotels unternommen und sind zwischendrin im kristallklaren Wasser geschnorchelt.

Nach dreieinhalb Tagen war dann aber auch gut mit Nichtstun und wir sind nach Tolu zurück geschippert, wo heute ein Triathlon-Wettkampf stattgefunden hat. Bei der Hitze war mir der kurze Fußmarsch zum Marktplatz ja schon fast zu anstrengend und ich bewundere die Sportler, die hier ein ganz anderes Pensum zu bewältigen hatten. Immerhin haben wir es geschafft eine kolumbianische Simkarte zu besorgen und uns nach dem Bus nach Mompos zu erkundigen, den wir morgen nehmen wollen. Bei Google war nämlich keine Verbindung zu finden, es gibt aber eine. Es ist also doch noch nicht alles in die digitale Welt überführt. Sowas gibt es tatsächlich auch heute noch…

Minca

Minca ist ein kleines Bergdorf etwas oberhalb von Santa Marta. Es ist bekannt für seine schönen Wasserfälle und den Artenreichtum an Vögeln. Von zirka 165 Vogelarten, die es in Kolumbien geben soll, seinen um die 130 in Minca vertreten. Bei unserer Ankunft umschwirrten uns Kolibris. Unser Hotel (Minca La Casona) hat extra Kolibritränken auf der Terrasse aufgehängt und wir konnten ihnen eine Weile beim Trinken zusehen. Uterhalb der Terrasse werden verschieden Früchte ausgelegt um weitere Vögel anzulocken und wir konnten einige aus nächster Nähe beobachten. Natürlich wollten wir auch die Wasserfälle anschauen und haben die Cascada Marinka erwandert. Als wir dort gerade ins Becken gesprungen sind, tauchten zufällig die Kandier auf, die wir schon in Playa Brava im Tayronapark getroffen hatten. Das Wasser war sehr kalt und so haben wir uns nur kurz erfrischt und sind wieder zurück gelaufen. Der Weg führte uns durch wunderbaren Dschungel mit riesigem Bambus. Ich wünschte, der wüchse auch bei uns im Garten… Tags drauf, gingen wir der Empfehlung der Kanadier nach und haben die Finca La Candelaria besucht. Das ist eine Kaffee- und Kakaoplantage noch weiter oben in den Bergen. Dort kann man sich Führungen zur Kaffee- oder Kakaoverarbeitung ansehen. Wir haben uns für die Kakaotour entschieden und durften sehr viel probieren – vom Glibber um die Kakaobohnen über geröstete Bohnen, bis hin zu schwarzer Schokolade, Milchschokolade, heißem Kakao, Schokopralinen und einer Schokoladengesichtsmaske 😉 Mit unserer Kriegsbemahlung wanderten wir weiter zur Cascada Escondida. Auf dem Weg dorthin setzte plötzlich Regen ein und wir mussten uns bei einer Cabana unterstellen – Regenwald eben. Nach einer halben Stunde konnten wir jedoch weiter gehen. Die Lagune an der Cascada Escondida hatten wir dann fast für uns. Es war nur noch ein anderer Mensch dort. Vielleicht lag es am Regen oder weil dieser Wasserfall nicht so sehr bekannt ist. Es war jedenfalls sehr schön. Als Abschluß unseres Minkaaufenthaltes haben wir unser letztes Abendessen im Casa Loma eingenommen, das wunderbare Aussicht auf den Talkessen von Santa Marta bietet. Dort haben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt und noch dazu lecker vegetarisch gegessen.

Santa Marta und Tayrona

Wir sind erst 9 Tage in Südamerika und es kommt mir so vor als wären es schon mehrere Wochen. So viele neue Eindrücke….

Die letzten paar Tage waren wir in und um Santa Marta unterwegs. Ein schönes Küstenstädtchen, das gerade einen touritischen Aufschwung erlebt und einige schöne Bars und Restaurants zu bieten hat. Clubs gäbe es ebenfalls genug, aber uns fallen meistens schon vor 21 Uhr die Augen zu. Beeindruckt hat mich das Jungendstil-Theater, das gerade renoviert wird und deshalb nur von außen bewundert werden konnte. Ansonten hat man hier schmale Gehsteige und direkt angrenzend die Hauswand. Die Stadt ist in quadratische Raster aufgeteilt und die Straßen nummeriert, was die Orientierung sehr erleichtert. In Santa Marta sind die Straßen befestigt, zumindest im Innenstatdbereich. Das ist durchaus nicht immer so.

Der Stadtstrand ist leider nicht so schön – recht algig -, deshalb haben wir beschlossen ein paar Tage im Tayrona-Nationalpark zu wandern und an einem ziemlich verlassenen Traumstrand eine Nacht in der Hängematte zu verbringen. Wir haben wieder eine große Reisetasche im Hotel gelassen und uns nur mit unseren Daypacks auf den Weg gemacht. Das war auch gut so, denn die Wanderung war ziemlich anstrengend. Von Calabazo aus, das wir mit dem öffentlichen Bus erreicht hatten, ging es 1 1/2 Stunden lang bergauf zum Mirador. Eigentlich nur 310 Höhenmeter, aber ziemlich steil und bei über 30 °C und enormer Luftfeuchtigkeit verlangte es uns so Einiges ab. Danach nochmal 2 Stunden bergab, teilweise ebenso steil wie der Aufstieg. Belohnt wurden wir mit einer Oase unter Palmen und einem wunderschönen Strand – der Playa Brava. Wegen der starken Strömung kann man hier nur im seichten Wasser ein wenig Planschen und so haben sich die Kinder in der Brandung im Bodysurfen geübt. Die Nacht in der Hängematte war etwas gewöhnungsbedürftig. Wir haben fast kein Auge zugemacht. Das starke Tosen der Brandung und die Geräusche aus dem Jungel haben uns wach gehalten. Lasse und ich haben am nächsten Morgen den Sonnenaufgang angesehen, der trotz teilweiser Bewölkung ziemlich schön war. Nach den Frühstück sind wir aufgebrochen um über den Cabo de San Juan nach Castilletes zu wandern. Wie am Tag zuvor ging es wieder 1 1/2 Stunden steil bergauf und auch wieder bergab. Wir haben viele interessante Tiere gesehen. Stabheuschrecken, Blattschneideameisen, dicke Tausendfüßler, Heuschrecken, Kapuzineräffchen, Frösche und Salamander. Der Cabo de San Juan ist inzwischen leider dermaßen überlaufen mit Touristen, dass er so gar nichts mehr mit den idyllischen Fotos gemeinsam hat, die wir vorab im Internet gesehen hatten. Reine Maßenabfertigung. Wir haben dort nur kühle Getränke gekauft und sind schnell weiter gelaufen zur Playa Piscina. Ein sehr schöner weißer Strand mit sehr klarem Wasser. Nach einer kurzen Planschpause ging es weiter nach Castilletes. Das letzte Stück hat sich ganz schön gezogen. Vielleicht waren wir auch einfach schon etwas erschöpft von den bisherigen Strapazen und waren deshalb froh, nach ca. 8 Stunden wandern den Shuttle zum Parkeingang erreicht zu haben. Bin immer noch stolz auf die Kinder, die das tapfer mitgemacht haben.

Am nächsten Morgen, in aller Frühe, hatten wir eine Verabredung zum Angeln. Flo hat einen Fischer ausfindig gemacht (Jader Fontalvo, Club de Pescada de Santa Marta), der mit uns zum Fischen und Schnorcheln rausgefahren ist. Wir mussten uns ordentlich einpacken um uns vor der gnadenlosen Sonne zu schützen. Schon nach Kurzem hatten wir unseren ersten Thunfisch gefangen. Es sollte noch einer mehr werden und auch ein Baracuda ging uns an den Haken. Nach 3,5 Stunden angeln, gab es eine Pause an einem kleinen Strand. Die Kinder wurden eingewiesen ins Schnorcheln und wir haben uns wunderschöne Fische unter Wasser angesehen. Einen Kugelfisch, Doktorfische, alle möglichen bunten Fische, deren Namen ich nicht kenne. Es gab auch Seeigel und Fische, die wie Steine aussahen. Während des Angelns hatten wir sogar fliegende Fische gesehen – verrückt! Den Baracuda haben uns die Fischer zum Abendessen mitgegeben und das Hotel hat ihn uns frittiert und mit Yuca-Sticks serviert. Das war lecker.

Heute geht es weiter nach Minca, aber davon werde ich die nächsten Tage berichten.

Wir sind in Cartagena angekommen

Nach 24 Stunden Reisezeit sind wir gestern sehr müde in Cartagena angekommen – unser Gepäck zum Glück auch. Mit etwas Jetlag und durch den Club in der Nachbarschaft wurden wir heute morgen sehr früh wach und haben erstmal die Füße ins karibische Meer gesteckt. Nach dem Frühstück wurde die Altstadt von Cartagena besichtigt, die viele farbenfrohe Häuser aus der Kolonialzeit zu bieten hat. Die Hitze war schon morgens ziemlich gnadenlos und sogar den Kindern fällt die hohe Luftfeuchtigkeit auf. Da mussten wir direkt nach Erreichen der Altstadt erstmal ein paar Aquas de fruta (frische Früchte mit Eis püriert) in einem netten Café trinken. Jetzt hoffen wir mal, dass Montezuma Gnade walten läßt. Eigentlich wollten wir nebenbei noch ein paar Pesos holen, aber einen funktionierenden Bankomat haben wir bis jetzt vergeblich gesucht.

Wir versuchen die nächsten Wochen die Handys möglichst viel aus zu lassen, um Abstand zum Alltag zu gewinnen. Daher werden wir nicht so gut zu erreichen sein. Damit ihr zumindest ein bißchen was von uns mitbekommt, bemühen wir uns hin und wieder einen Blogeintrag zu schreiben. Natürlich freuen wir uns auch von euch etwas zu hören. Am Besten geht dies über Emails oder Kommentare. Viele Grüße von uns Vieren.