Infinity-Road

Wir waren vorgewarnt. Schon im Reiseführer stand, dass die Strasse zwischen Celendin und Chachapoya etwas für gute Nerven ist. Sie sei sehr eng aber biete eine tolle Aussicht. Na, wenn das ein Linienbus schafft, dann schaffen wir das auch, dachten wir uns und fuhren los. Heute weiß ich, dass ich um nichts in der Welt mit dem Fahrer des Linienbusses tauschen möchte. Die Strasse ist eher was für Motorradfahrer. Sie war quasi einspurig, mit hin und wieder kurzen Ausbuchtungen zum Ausweichen. Etwas überflüssig sind die Hinweisschilder, dass langsame Fahrzeuge rechts fahren sollen. Zum Einen kann auf dieser Strecke ohnehin keiner schnell fahren und zum Anderen ist Überholen, bis an wenigen Stellen, ganz und gar unmöglich. Und, um ehrlich zu sein, gibt es auch ausgesprochen wenig Verkehr auf der Straße. Wir haben heute 100km in 7 Stunden geschafft und uns kamen 13 Autos entgegen – zum Glück meistens an den Ausweichstellen. Bei einem Lkw war das allerdings Zentimeterarbeit. Wenn die Fahrspur eh nur so breit ist wie das Fahrzeug wird einem auch die Entscheidung abgenommen, welchem Schlagloch man am Besten ausweicht – man nimmt sie einfach alle mit- volle Punktzahl! Und wem das noch nicht genug ist, dem sei gesagt, dass sich die Strasse zwischen 800 und 3600m Höhe durchs Gebirge schlängelt. Sie ist an sich nicht steil, aber die Abbruchkante des Hangs beginnt meist direkt an der Fahrbahnmarkierung. Für Leitplanke oder ähnlichen Schnickschnack ist schlichtweg kein Platz. Also, wenn es ein Pendant zu Infinity-Pool bezogen auf eine Straße gäbe, dann würde es auf diese zutreffen.

2 Antworten auf „Infinity-Road“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert