Der private Stellplatz am Fluß war wunderschön. Flo und die Kinder waren vor dem Abendessen noch ein bisschen Angeln und dann fing es an zu regnen und es regnete die ganze Nacht durch.
Als wir am nächsten Morgen losfuhren, kam die erste brenzlige Stelle schon nach 20m der ca.500m langen Auffahrt. Hier war es noch recht flach, aber der Untergrund vom Regen so aufgeweicht, dass unsere Räder durchdrehten. Wir drohten uns festzufahren. Mit etwas Anlauf klappte es dann aber doch beim vierten oder fünften Versuch über diese Stelle hinweg zu kommen. Zum Glück kam dann der in zwei Fahrstreifen betonierte Untergrund. Unser Bus kämpfte sich brav die Steigung hoch. Doch auf den letzten 200m ging er am steilsten Stück schließlich aus. Wir versuchten es mehrmals, aber es war nichts zu machen. Wir kamen diese Steigung ( gefühlte 30-35°)nicht hoch. Die Kinder und ich stiegen aus und gingen zum Resto oben an der Straße um Hilfe zu holen. Flo traute sich nicht aus dem Wagen, aus Angst er könnte abrutschen. Wir legten dann Steine und Keile unter die Räder und ich holte schon mal die Abschleppseile aus dem Staufach. Als der Grundstücksbesitzer eintraf, versuchten wir einen ersten Rettungsversuch mit dem Greifzug. In Ermangelung kräftiger Bäume in Reichweite des Seiles mussten wir auf ein oberschenkeldickes Bäumchen zurück greifen. Leider ging es auch mit dem Greifzug nicht so richtig voran und das Bäumchen schien mir mit jedem Hebelzug lockerer zu werden. Immerhin hing der Bus jetzt am Seil und konnte nicht abrutschen. Nach einer Stunde kam dann ein Pickup, der uns rausziehen wollte.
Beim ersten Versuch drehten seine Räder durch und wir fragten uns schon wer hier wen und wohin abschleppt, aber der zweite Versuch klappte zum Glück und wir konnten den Bus nach zwei Stunden Schweiß und Dreck und Benutzung allen Bergematerials (außer den Sandblechen) oben an der Straße abstellen.
Vor der Reise fragt man sich immer ob man das ganze Geraffel überhaupt mitnehmen soll. Schließlich will man ja gar nicht offroad fahren, aber für alle Fälle nimmt man es doch mal mit – und das war gut so.
Jetzt wissen wir, welche Steigungen wir mit dem Bus nicht mehr schaffen, wobei es echt schwer ist Steigungen zu schätzen… Eine Rückleuchte haben wir bei der Aktion übrigens an einem der Bäume eingebüßt, aber der Bus ist ansonsten heile und wir können weiter fahren.
Als wir alles Material wieder verstaut hatten und uns ausgiebig bei allen Helfern bedankt hatten, fuhren wir weiter und aßen in einem winzigen Nest namens Berlin zu Mittag.
Nach einer erneuten Bergetappe kamen wir bei Regen am späten Nachmittag in Villa de Leyva an und wählten dort einen einfach zu erreichenden Stellplatz am Museum El Fosil.