Salto Pernitente / Villa Serrana

Um uns die Wartezeit bis zur Abgabe des Buses zu verkürzen, unternehmen wir einen Ausflug zum Markt in Periapolis und anschließend zum Salto Pernitente und nach Villa Serrana. Der Salto führt nur wenig Wasser und ist nicht so beeindruckend, aber wir können dort bei schönstem Winterwetter Klettern, Reiten, Ziplinen und Wandern.
Anderntags erkunden wir Villa Serrana und finden ein super leckeres kleines Café und schlagen uns mit den kleinen Köstlichkeiten den Bauch voll.

Iguazu

Das Wetter bessert sich und wir kommen bei Sonnenschein in Puerto Iguazu an. Der nächste Tag soll auch schön sonnig werden und so schlagen wir um 8:30 morgens am Kassenhäuschen auf und kommen noch vor dem großen Ansturm rein. Wir beschließen mit dem unteren Rundgang zu beginnen und haben diesen fast für uns alleine. Die Kinder bitten wir sich sehr große Wasserfälle vorzustellen und dann sollen sie schauen inwieweit sich ihre Vorstellung mit der Realität deckt. Wir sind alle überwältigt als wir die Wasserfälle dann tatsächlich vor uns sehen. Wahnsinn wie das braust und tost… und es ist natürlich noch größer als es sich die Kinder vorgestellt haben. Teilweise zaubert die Sonne sogar einen Regenbogen vor die Wasserfälle.

Wir nehmen dann die Parkbahn und lassen uns zum Garganta del Diablo (=Teufelsschlund) chaufieren. Die Stege, über die wir laufen, sind erst vor einiger Zeit wiederhergestellt worden und wir sehen überall die Rest der vorherigen Anlage. Ein Hochwasser hatte alles weggerissen. Der Rio Parana ist hier so breit, dass wir bestimmt eine Viertelstunde laufen, bis wir an der Stelle ankommen, wo das Wasser in der Felsspalte verschwindet. Es ist sureal und unheimlich Beeindruckend. Man kann richtig sehen wie sich Wolken bilden.

Auf dem Rückweg liegt das Augenmerk auf der Fauna. Die Kinder finden es toll wieviele Schmetterlinge hier herumfliegen und versuchen möglichst viele davon auf ihren Händen mit zu transportieren. Außerdem sehen wir noch Affen, Nasenbären, einen riesigen Surubi-Wels (bestimmt 1,20m lang), einen Tucan und ein kleines Mara 🙂

Und weil der Tag bis jetzt so gut geflutsch hat, fahren wir auch noch über die Grenze nach Brasilien.

Cascadas Escondidas

Um 5 Uhr morgens sind wir aufgestanden um die 8 Uhr-Fähre von Quellon nach Chaitén zu nehmen. 7 Uhr hätte auch gereicht, vorher passierte nämlich nichts, aber man sollte mit einem Fahrzeug 3 Stunden vor Abfahrt bereitstehen…Die Überfahrt dauerte 4 Stunden und die See war spiegelglatt. Sogar die Sonne ließ sich blicken. Von Chaitén aus fuhren wir die Carretera Austral erstmal ein Stück Richtung Norden in den Pumalin Nationalpark. Wir wollten nämlich das gute Wetter noch für eine Wanderung zu den Cascadas Escondidas nutzen. Ab morgen ist mindestens eine Woche Regen angesagt.
Die Wanderung führte über Holzleitern und Stiegen durch einen echten Märchenwald mit moosbewachsenen Bäumen und mannshohem Farn. Man wartete jeden Moment darauf, dass ein Troll um die Ecke kommt.
Nach 20 Minuten erreichten wir den ersten Wasserfall, der schon spektakulär war. Weitere 40 Minuten später folgte der Ausblick auf den zweiten, der noch einmal größer war.
Auf dem Rückweg trafen wir ein Pärchen aus Bremen und schnackten kurz am Wegesrand.
Nach guten 2 Stunden waren wir zurück am Ausgangspunkt, füllten noch schnell unsere Wassertanks auf – in Chile gibt es überall Trinkwasser!- und fuhren auf der Waschbrettpiste zurück nach Chaiten für unser Nachtlager. Kaum standen wir, entdeckten wir, dass etwas mit dem Strom nicht stimmte. Ein Batteriekabel der Aufbaubatterien hatte sich aus dem Kabelschuh gerüttelt. Beachtlich wenn man die Dimension und Steifigkeit der Batteriekabel kennt. Mit unserem Lötkölbchen ließ sich das leider nicht flicken, doch ioverlander sei Dank! Direkt in Chaiten gibt es einen Auto-Elektrikee, den wir am nächsten Morgen aufsuchen konnten und der unser Problem beseitigen konnte. In der Zwischenzeit lief alles über die Starterbatterien.

Gocta Wasserfall

Der Gocta-Wasserfall hat eine Höhe von 771m. Wir wollten zu seinem Fußpunkt wandern, kamen aber erst um kurz nach 13 Uhr los. Da wir nicht wußten, dass man ein Eintrittsticket am Dorfplatz kaufen muss, musste ich nochmal zurück gehen und so konnte die eigentliche Wanderung erst um 13:45 starten. Komoot spuckte eine Runde mit 2,75 Std reiner Gehzeit und 8,6km aus. Das schien machbar. Allerdings ging die Runde nicht bis zum Fußpunkt des Wasserfalls und wir mussten irgendwann umdrehen, weil wir den Wasserfall nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit erreichen konnten. Die Kids waren auch so schon ziemlich alle. Um 17 Uhr waren wir wieder zurück und sehr enttäuscht. Zum Glück waren die Noaks angekommen und so endete der Tag wenigstens noch mit einem schönen gemeinsamen Abendessen.
PS: Die Noaks haben am anderen Tag die Runde bis zum Wasserfall und zum Aussichtspunkt auf halber Höhe erwandert und haben 9,5h für die Strecke benötigt…

Pailon del Diablo

Nach einer langen Fahrtstrecke von der Küste in die Anden befreien wir unseren Bus bei Riobamba vom Salznebel und überqueren dann auf einer kleinen Passstrasse die 4000m hohe Andenkette in der Nähe des 6236m hohen Chimboraz-Vulkans, der oben schon im Schnee und in den Wolken steckt. Unser Ziel ist die Ruta de las Cascadas. So nennt sich der Abschnitt zwischen Banos und Puyo weil es hier mindestens 15 Wasserfälle gibt. Die meisten sind recht klein da im Moment Trockenzeit ist und wir beschließen uns den Pailon del Diablo näher anzusehen. Das ist ein relativ großer Wasserfall, den man auf zwei unterschiedlichen Wegen erkunden kann und sogar bis ganz hinter den Wasserfall kommt. Der Weg ist spektakulär. Es geht über Hängebrücken und man sieht die Gischt Regenbögen zeichnen. Man kommt sich fast vor wie in einer Kulisse aus „Herr der Ringe“.

Minca

Minca ist ein kleines Bergdorf etwas oberhalb von Santa Marta. Es ist bekannt für seine schönen Wasserfälle und den Artenreichtum an Vögeln. Von zirka 165 Vogelarten, die es in Kolumbien geben soll, seinen um die 130 in Minca vertreten. Bei unserer Ankunft umschwirrten uns Kolibris. Unser Hotel (Minca La Casona) hat extra Kolibritränken auf der Terrasse aufgehängt und wir konnten ihnen eine Weile beim Trinken zusehen. Uterhalb der Terrasse werden verschieden Früchte ausgelegt um weitere Vögel anzulocken und wir konnten einige aus nächster Nähe beobachten. Natürlich wollten wir auch die Wasserfälle anschauen und haben die Cascada Marinka erwandert. Als wir dort gerade ins Becken gesprungen sind, tauchten zufällig die Kandier auf, die wir schon in Playa Brava im Tayronapark getroffen hatten. Das Wasser war sehr kalt und so haben wir uns nur kurz erfrischt und sind wieder zurück gelaufen. Der Weg führte uns durch wunderbaren Dschungel mit riesigem Bambus. Ich wünschte, der wüchse auch bei uns im Garten… Tags drauf, gingen wir der Empfehlung der Kanadier nach und haben die Finca La Candelaria besucht. Das ist eine Kaffee- und Kakaoplantage noch weiter oben in den Bergen. Dort kann man sich Führungen zur Kaffee- oder Kakaoverarbeitung ansehen. Wir haben uns für die Kakaotour entschieden und durften sehr viel probieren – vom Glibber um die Kakaobohnen über geröstete Bohnen, bis hin zu schwarzer Schokolade, Milchschokolade, heißem Kakao, Schokopralinen und einer Schokoladengesichtsmaske 😉 Mit unserer Kriegsbemahlung wanderten wir weiter zur Cascada Escondida. Auf dem Weg dorthin setzte plötzlich Regen ein und wir mussten uns bei einer Cabana unterstellen – Regenwald eben. Nach einer halben Stunde konnten wir jedoch weiter gehen. Die Lagune an der Cascada Escondida hatten wir dann fast für uns. Es war nur noch ein anderer Mensch dort. Vielleicht lag es am Regen oder weil dieser Wasserfall nicht so sehr bekannt ist. Es war jedenfalls sehr schön. Als Abschluß unseres Minkaaufenthaltes haben wir unser letztes Abendessen im Casa Loma eingenommen, das wunderbare Aussicht auf den Talkessen von Santa Marta bietet. Dort haben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt und noch dazu lecker vegetarisch gegessen.