Zwischen Sucre und Uyuni

Kurz hinter Sucre hatte unser Motor sein 100.000 km-Jubiläum. Er wurde damit belohnt, dass er an diesem Tag nicht allzu weit fahren musste. Wir wollten uns langsam wieder an die Höhe gewöhnen und haben irgendwo im Nirgendwo auf ca. 3200m Höhe einen Stop eingelegt. Direkt neben der Straße, aber mit Hammer-Aussicht.
Beim Checken der Straßenapp bekamen wir dann Gewissheit, dass die Schlagzeile, die wir vor 2 Tagen im Fernsehen gesehen hatten, keine Ente war. Die Anhänger von Gouvernör Camacho wollen nun auch kurz vor Potosi mit einer Straßenblockade gegen dessen Festnahme protestieren.
Zum Glück gibt es eine Umfahrung, die uns 90km und 2,5 h Umweg einbringt. In Potosi kommen wir kurz vor 12 Uhr an und legen dort nur einen kurzen Halt zum Mittagessen ein und um unsere Kaffekanne wieder in Empfang zu nehmen. Diese hatte ich in Cochabamba auf dem Campingplatz vergessen und Javier hat sie uns netterweise mit dem Bus nach Potosi geschickt. Ja, so funktioniert hier die Paketpost.
Potosi ist ähnlich steil wie La Paz und auch ungefähr gleich hässlich. Die verstörende Bergwerktour, die man hier normalerweise mitmacht, sparen wir uns und den Kindern.
Die Bergwerke scheinen hier so unsicher zu sein, dass im Schnitt jeden zweiten Tag ein Kumpel ums Leben kommt und der Berg den Beinamen hat: Der Berg, der Menschen frisst.
Aber Tanken wollen wir noch bevor wir uns auf nach Uyuni machen. Nun muss man wissen, dass Sprit in Bolivien staatlich subventioniert ist und Einheimische 3,75 Bolivianis pro Liter Diesel zahlen (etwas mehr als 50ct). Für Ausländer liegt der offizielle Kurs bei 10,12 Bolivianos, aber wenn man Glück hat und ohne Rechnung bar bezahlt bekommt man den Liter auch für 6 Bolivianos. Die letzte Tanke in Potosi will allerdings den offiziellen Preis von uns und so entscheiden wir weiter zu fahren und auszutesten wie weit unser Tank tatsächlich reicht. Wir haben ja noch 2x20l Ersatzkanister im Gepäck.

11km vor Uyuni wissen wir es dann: der Tank reicht bei Berg-und Talfahrten ziemlich genau 1000km. Mit den Ersatzkanistern kommen wir locker nach Uyuni und finden dort nach einem Fehlversuch sogar eine günstige Tankstelle. Unser Nachtlager beziehen wir vor einer Militärbasis im Ortszentrum und lassen uns die Pizza von Chris Minuiteman im Hotel Tuñita schmecken- eine Empfehlung von Marcos, dem Campingplatzbesitzer aus La Paz, der früher als Tourguide in Uyuni gearbeitet hat. Von ihm kam auch der Tip für einen Veranstalter, der Uyunitouren anbietet (einer von ca.50) und bei dem wir noch am Abend eine Tour für den nächsten Tag klar machen können.

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