Vom Schnee überrascht im Nationalpark Perito Moreno

Auf dem Weg nach Norden entscheiden wir uns einen Abstecher in den Nationalpark Perito Moreno zu unternehmen. Der ist relativ unbekannt deshalb wenig frequentiert. Uns reizt die einsame Bergwelt. Allerdings müssen wir unserem Bus dafür 70km Schotterpiste- einfache Wegstrecke- zumuten. Wir hoffen, dass der Kühler, und alles andere, das gut übersteht.
Der Ranger empfiehlt uns zwei Stellplätze von denen aus man kindgerechte Wanderungen machen kann. Zuerst steuern wir die kleine Insel im Park an. Es ist sonnig, aber super windig. Wind ist eigentlich nichts Ungewöhnliches in Patagonien, aber heute ist sogar Sturmwarnung mit Böen bis zu 105 km/h. Aus dem wackelnden Bus heraus beobachten wir das Andenglühen und freuen uns am türkisblauen See.
Am nächsten Morgen ist vom Sturm nichts mehr übrig. Bei strahlendem Sonnenschein drehen wir eine kleine Runde auf der Insel.
Danach brechen wir zum zweiten Stellplatz am Lago Burmeister auf. Der Weg weißt eine tiefe Matschstelle und mehrere kleine Pfützen auf. Zum Glück meldete die Wettervorhersage vor zwei Tagen nur stahlenden Sonnenschein und keinen Regen. Einige der Wege sind nämlich nach Regen nicht passierbar – unser Matschweg sicher auch nicht.
Als wir am Lago Burmeister ankommen, verschwinden die Kinder erstmal nach draußen zum Schnitzen. Beim Abendessen fragt Lasse, was wir hier am Lago vorhaben. Als er hört, dass wir noch mehr Wandern wollen, wünscht er sich Regen, damit daraus nichts wird und er im Bus bleiben kann.
Und dann, als wir gerade einschlummern, kommt er tatsächlich, der Regen. Er prasselt fast die ganze Nacht auf unser Dach und Flo und ich machen uns Sorgen über den Rückweg.
Tags drauf, die Kinder sind schon früh auf den Beinen und am Computerspielen, während die Eltern noch dösen, kommt auf einmal ein entzückter Ausruf von Mara:“ Guckt mal, es schneit!“ Unglaublich! Kleine Flocken fallen vom Himmel und bleiben auf dem Steppengras liegen. Als ich aus dem Bus klettere, um mir das näher anzusehen, bemerke ich, dass die Berge um uns herum tief verschneit sind. Das kam unerwartet. So schnell kann sich das Wetter hier also ändern. Oder war Lasses Wünscherei doch erhört worden? Die Wanderung verkneifen wir uns nun tatsächlich.
Noch vor dem Frühstück starten wir den Wagen um die heikle Passage möglichst schnell hinter uns zu bringen. Aber unser Bus meistert auch dies problemlos. Ein Check nach den restlichen 70 km Schotterpiste zeigt, dass auch der Kühler durchgehalten hat. Sonst auch alles heil geblieben, also weiter nach Norden.

Eine Antwort auf „Vom Schnee überrascht im Nationalpark Perito Moreno“

  1. Meine Güte, ihr lieben,
    Was ihr so alles erlebt, ist schon der Hammer. Die Fotos sind Wahns schön, Tanja!!!

    Hier in Münster regnet es seit Monaten fast nur. Zum Glück haben wir Teer und keinen Schotter auf den Straßen. Ansonsten würden wir sicher auch im Schlamm versinken 😉 Der Osterhase wird seine Eier sicher drinnen verstecken müssen. Ansonsten schwimmen sie weg.

    Habt weiterhin eine tolle Zeit!!!
    Bleibt gesund!
    Liebe Grüße an euch vier von uns Vieren

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