Entlang der Ruta 40 nach Süden

Wir haben es versucht! Eigentlich wollten wir einen Ausflug zum Balcon des Pissis machen, aber das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die anhaltenden starken Regenfälle im Norden von Argentinien haben viele Ortschaften und Straßen überschwemmt. Teilweise waren sogar Brücken gesperrt. So war auch der Campingplatz in Tinogasta quasi unter Wasser und nicht funktionstüchtig. Von einem Besuch des Balcons hat man uns hier abgeraten. Dort oben könnte Schnee sein oder der Untergrund zu aufgeweicht (Offroad-Strecke). Na gut, dann eben weiter nach Süden. Das Wetter soll ab morgen ja besser werden.

Ruta del vino

Von Salta aus ging es in die Berge Richtung Cachi. Unten im Tal war alles saftig grün, doch je höher wir kamen, desto dürrer wurde es und desto schlechter wurde auch die Strasse. Bald war wieder Waschbrett-Schotterpiste angesagt. Eigentlich wollten wir in Cachi campen, aber dann entdeckte ich den Utopia Overlander Campingplatz von Martina und Johann im Nirgendwo. Der lockte mit Sauerteigbrot, selbst gebrautem Bier und Yoga. Also gab es in Cachi nur ein Eis und wir sind wir dort hin gefahren.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Colomé, einem einsamen Weingut mitsamt Museum des Lichtkünstlers James Turrell, weit ab von allem und nur über eine Waschbrettpiste oder dem Helikopter erreichbar.

Warum baut man ein Museum an einen so abgelegenen Ort? Um Besucherzahlen geht es einem dabei sicher nicht. Nein, man hat einfach die Kohle dazu. Das Weingut gehört heute der deutschen Hess Group und diese hat den Lichtkünstler James Turrell dort ein Museum für seine Lichtinstallationen bauen lassen. Vielleicht soll das Museum bei der Vermarktung des Weines helfen. Besuchen kann man es nämlich nur nach vorheriger Reservierung einer Weinprobe. Nur Museum gucken ist nicht. Die Führungen sind auf 15 Personen begrenzt und finden zweimal täglich statt, aber so groß scheint der Andrang nicht zu sein. Wir konnten einen Tag zuvor unseren Besuch organisieren und da die übrigen Teilnehmer nicht aufkreuzten, hatten wir eine Weinprobe – und vor allem das Museum – exklusiv für uns. Der Wein war okay, der Museumsbesuch hat uns jedoch gut gefallen.
Fotos durften wir im Museum leider keine machen.

Durch die Montanas de siete colores nach Salta

Ob es wirklich sieben Farben sind, die die Berge hier haben sollen, haben wir nicht gezählt. Bunt ist es allemal. Leider setzt starker Regen ein und so kneifen wir uns den Ausflug in die Quebrada Humahuaca – mit noch mehr farbigen Bergen – und fahren durch bis Salta.

Salta ist eine schöne Stadt mit vielen, gut erhaltenen, Kolonialbauten. Wir nächtigten auf dem städtischen Campingplatz mit gigantischem Pool (260×100m).
Hauptziel war es für uns hier eine argentinische Simkarte zu bekommen und Geld zu tauschen. Nebenbei waren wir auch mal wieder Sushi essen – das hier aber hauptsächlich aus Frischkäse besteht. Ist aber auch weit weg von der Küste…
Und ich hatte eine unglaubliche Erfahrung mit Taxifahrer Raoul. Dem hatte ich aus Versehen 6000 Pesos anstelle 600 in die Hand gedrückt- was mir allerdings erst nach dessen Abfahrt dämmerte. Ich hatte also ca. 18 Euro anstatt 1,80 Euro bezahlt. Er hatte mir für die Rückfahrt seine Nummer gegeben, aber ich hatte noch keine Simkarte – dafür war ich ja gerade in die Stadt gefahren. Als ich ihn später anrief, überreichte er mir mein Bündel Scheine und fuhr mich zurück zum Campingplatz. Das gab ein angemessenes Trinkgeld.

Über die Berge nach Argentinien

Auf nach Argentinien!
Unser Bus kämpfte sich brav die 2300 Höhenmeter nach ober und dann fuhren wir eine ganze Weile auf 4700m herum, durch Wüste mit gelegentliches Lagunen. Bei Jama überquerten wir mal wieder eine dieser kleinen Grenzübergänge. Alles sehr gut organisiert hier. Nach 40 Minuten sind wir durch und weiter geht es bei aufkommendem Regen. Wir fahren unter dem Regenbogen durch und über die Gran Salar del Norte.

Lagunenroute

Ein alter Polizeibus ist kein Ralleyfahrzeug! Das mussten wir uns leider nach 50km Lagunenroute eingestehen.
Die Lagunenroute zwischen Uyuni und der chilenischen Grenze ist eine 350km lange Offroadstrecke, die zum größten Teil aus Waschbrett-Schotterpiste besteht.
Unser Plan mit 60 Sachen nur so über die engen Bodenwellen zu schweben, ging leider nicht ganz auf. Innerhalb einer Stunde hatte sich der Tisch zerlegt, die Wasserzuleitung zur Therme abgerüttelt, der Ventilator war von der Wand gefallen und im Küchenschrank sämtliche Zwischenbodenträger rausvibriert. Okay, dann eben doch im Schleichgang mit 20km/h – wir haben ja Zeit. Kurz darauf hatten sich auch noch die Naturgewalten gegen uns verschworen und es zuckten Blitze um uns herum und Hagel prasselte auf uns nieder. Doch selbst auf 4500m ist die weiße Pracht innerhalb von 30 Minuten wieder weggetaut ist. Zur Abenddämmerung kamen wir an der Laguna Colorada an und konnten die rosa Flamingos bewundern. Ihr schönes Farbspiel offenbarte sie uns allerdings erst am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein.

Wir tuckerten weiter, durch marsähnliche Landschaften über Pässe mit fast 4900m, vorbei an der Laguna Salada zum Thermalbad an der Laguna Chalviri. Dort konnten wir in wunderbarer Kulisse ein Weilchen einweichen und Flamingos aus nächster Nähe beobachten, bevor wir uns zu den Lagunen Verde und Blanca aufmachten.
Am Aussichtspunkt, auf 4300m Höhe, wo wir die Nacht verbrachten, herrschte eine steife Briese. Die Kinder legten sich in den Wind und kamen nach 10 Minuten durchgefroren wieder in den Bus. Die Nacht wurde mit unter Null Grad recht kühl und glücklicherweise startete am nächsten Morgen unsere Heizung und taute den Bus wieder etwas auf.
Kurz hinter den Lagunen kam die Grenzstation Hito Cajon – eine der kleinsten und höchstgelegenen der Welt auf 4550m. Wir scheinen ein Faible für kleine Grenzübergänge zu haben… Hier passieren, außer den Touren von Bolivien in die Atacamawüste oder von Chile nach Uyuni, kaum Privatfahrzeuge den Schlagbaum. Die Formalitäten sind schnell erledigt und am längsten dauert die Fahrzeugkontrolle in Chile, bei der wir sämtliches Obst und Gemüse abgeben müssen, aber wir waren vorgewarnt..
Dann kommt eine krasse Abfahrt nach San Pedro de Atacama. Es geht schnurstracks, ohne Serpentinen 2200m Höhenmeter nach unten – in nur 30km Distanz. Bin gespannt wie lange wir brauchen um da wieder hoch zu zuckeln, wenn wir in ein paar Tagen nach Argentinien rüber queren wollen.

Über die Berge nach La Paz

Bis La Paz waren es immernoch 360km. In europäischen Maßstäben ein Klacks. Allerdings galt es einen 4650m hohen Pass zu überqueren und das mit der nötigen Aklimatisation, denn immerhin liegt La Paz auf 3600m Höhe. Immerhin war die Straßen größtenteils geteert. Allerdings mit vielen Schlaglöchern. So kamen wir auch diesmal nur langsam voran und rüttelten den Bus ziemlich durch. Eine Strapaze, den zumindest unser Gemüse nicht überlebte. Dafür war die Landschaft toll. Wir fuhren durch grüne Schluchten und fanden einen natürlichen Pool um uns zu erfrischen. Das war nach 4 Tagen auf Achse auch schwer nötig. Dann schraubten wir uns in die Höhe und steuerten eine Tankstelle auf 3150m als Nachtlager an. Dort trafen wir Marco und Magda wieder und hatten einen tollen Spieleabend in unserem Bus.

Nun fehlten nur noch 60km bis La Paz und unser Bus tuckerte gemachlich über den Pass. Wir saßen viele Mountainbiker, die die alte Straße nach La Paz, die Deathroad, in Angriff nahmen. Wir waren froh über die gut ausgebaute neue Straße. Gegen 10 Uhr morgens erreichten wir die Ausläufer von La Paz und steuerten erstmal eine Autowäscherei an. Vier schrubbten 4 Mann eine Stunde lang unseren Bus. Die Durchquerung von La Paz dauerte nochmal eine Stunde und so kamen wir gegen 12 Uhr an unserem Campingplatz an. Dort standen unsere Freunde – die Noaks und gegen Abend kam noch ein anderes deutsches Pärchen (Dunja und Rainer) an. Die beiden hatten Peru auf die harte Tour verlassen – vorbei an den Straßensperre, im Zickzack über die Berge…Hellas! Jetzt kann Weihnachten kommen.

Bergetappe – Alpakaland

Heute war wieder mal ein Fahrtag. Auf unserem Weg in den Dschungel mussten wir gleich zweimal über Pässe mit 4800m Höhe. Die Hälfte der Strecke auf Schotterpiste, aber in wunderschöner Landschaft und vorbei an Lamas, Alpakas, Vikunias und Schafen.
Inzwischen können wir Lamas, Alpakas und Vikunias soger auseinander halten.

Wir sind früh aufgewacht. Flo sogar vor Kälte. Er hat um ca. 4 Uhr die Heizung im Bus angemacht. Es muss draußen unter Null Grad gewesen sein, da sich an den Scheiben Eisblumen gebildet haben. Wir brachen früh auf zu unserem mächsten Fahrtag auf dem Altiplano, meistens auf 4000m Höhe. Wir haben die relativ neue 3S bis Llalli genommen. Das war recht abenteuerlich, weil sie nur 1-spurig ist und es neben dem Teerbelag beidseitig meist ziemlich abschüssig ist. Einmal mussten wir einem großen LKW ausweichen, was Millimeterarbeit war und jeder Menge guten Willens bedurfte. Glücklicherweise kam uns auf dem ca. 50 km langen Streckenabschnitt sonst nur sehr wenig Verkehr entgegen.
Danach war in der Stadt Ayaviri die Durchgangsstraße komplett mit Erdhaufen blockiert und wir mussten uns durchfragen um die Umfahrung heraus zu finden. Beim Auskundschaften des Weges bin ich ein bisschen gerannt, aber man glaubt ja gar nicht wie schnell man auf 4000m außer Puste ist. Ich habe die Frauen-Fußballmannschaften beneidet, die wir dieses Wochenende auf dem Altiplano haben spielen sehen. Aber die sind diese Höhe ja auch gewöhnt. Bei Flo, Lasse und mir machten sich dagegen heute leichte Kopfschmerzen bemerkbar. Bevor es jedoch in tiefere Gefielde gehen konnte, mussten wir noch einmal über einen 4873m hohen Pass. Danach haben wir auf 4400m Höhe in Mazuco(Hauptstadt der Alpakas) zu Mittag gegessen. Gerade als wir in den Ort einfuhren fing es an zu hageln. Am Hauptplatz parkte vor uns ein Pickup mit Lamas drauf – zu süß- und denen schien der Hagel nichts aus zu machen. Zum Glück hörte der Hagel schnell wieder auf und wir konnten ohne Probleme weiter fahren. Auf der Carretera Interoceanica ging es einen wunderschönen, grünen Canyon hinab bis zu unserem Stellplatz auf 2500m Höhe.

Colca Canyon

Als ersten Stellplatz haben wir uns die Baños Thermales de Chacapi ausgesucht. Deren Besuch haben wir uns allerdings für den nächsten Morgen aufgehoben, da dann nicht so viele Touristen da sind. Es war herrlich in den glasklaren, ca. 35-40°C warmen Becken einzuweichen und die phantastische Aussicht zu genießen. Nach dem Bad haben wir eine Rundwanderung zu den Ruinen von Uyo Uyo, den Grabhöhlen von Shininea, einer Hängebrücke und dem amphitheaterähnlichen Hängen des Canyons gemacht. Die Kinder merkten die Höhe beim Wandern – wir waren immerhin auf ca.3500m Höhe. Da mussten wir nach unserer Rückkehr zum Bus gleich nochmal ins Thermalbecken springen. Wunderbar wohltuend!
Danach sind wir noch weiter zum Mirador Cruz del Condor gefahren.

Wir kamen gegen 17 Uhr an und haben uns sehr gefreut dort den Truck der Noaks stehen zu sehen.
Hergekommen sind wir wegen der Condore, die hier angeblich abends zwischen 16:30 und 18 Uhr und morgens zwischen 8 und 10 gesichtet werden können und natürlich wegen der tollen Aussicht in den zweittiefsten Canyon der Welt. (Der tiefste liegt gleich neben an – der Canyon de Cotahuasi – mit nur wenigen Metern mehr Tiefe). Bei unserer Ankunft kreiste ein Condor in weiter Ferne. Da es auf der Höhe von 3750m schon empfindlich kalt wurde, haben wir uns nicht sehr lange draußen aufgehalten und uns stattdessen nach dem Abendessen mit den Noaks in unserem Bus verabredet.
Die Nacht über packten wir uns in dicke Decken ein denn die Außentemperatur fiel auf 2°C. Der Sternenhimmel war übrigens überwältigend.
Am nächsten Morgen hatten wir mehr Glück mit den Condoren. Gleich zwei flogen direkt über uns hinweg, weitere flogen in größerer Entfernung vorbei.

Laguna de Paron

Die Laguna de Paron liegt auf 4200m Höhe und von Caraz aus kann man sich mit einem Taxi direkt bis ans Ufer der Lagune fahren lassen. Die 2000m Höhenunterschied schafft man in 90 Minuten. Zum Glück haben wir uns die letzten Tage schon auf mindestens 3200m aklimatisiert und verkraften den Trip ohne Kopfschmerzen. Leider sind bei der Fahrt nach oben Wolken aufgezogen. Unten im Tal war der Himmel noch strahlend blau. Trotzdem empfängt uns die Lagune in ihrem unglaublich intensiven blau. Wir steigen bei Regen und ziemlicher Kälte zum Mirador empor und bewundern das Panorama. Bei klarem Himmel muss es noch umwerfender sein, aber wir sind auch so schwer beeindruckt. Nur die schneebedeckten Gipfel der umgebenden Berge bleiben in den Wolken nur zu erahnen. Beseelt von diesen tollen Eindrücken lassen wir uns wieder ins Tal und in die Wärme fahren.

Canon del Pato

Am dritten Tag unserer Bergpassage kamen wir durch den Canon del Pato. Eine wirklcih spektakuläre Wegstrecke. Über Serpentinen fährt man von 3200m runter auf 800m und folgt dann dem Flußlauf durch den Canon wieder hinauf auf 2200m. Die Straßenqualität wechselt zwischen gut geteert und zweispurig und einspuriger Schotterpiste – natürlich wieder mit steilen Abhängen neben der Straße. Die hohen Felswände beeindrucken uns und wechseln hin und wieder die Farbe des Gesteins. Der größte Nervenkitzel erwartet uns auf der einspurigen Tunnelstrecke mit insgesamt ca. 40 Tunneln. Manche davon sind so lang, dass man das Ende nicht sieht und nur laut humpend ins Dunkle fahren kann. Die Ausweichbuchten am Ende des Tunnels sind unbedingt nötig, aber meist recht knapp bemessen und wir waren froh, dass wir den zwei Reisebusse nicht an solch brenzligen Stellen begegnet sind. Es wird schon wieder langsam dunkel als wir Caraz erreichen, wo wir uns auf einem Campingplatz mit unseren deutschen Freunden treffen und erstmal für ein paar Tage Pause machen und uns von den anstrengenden letzten Tagen erholen.

Über die Berge auf der 3N

Um in Peru von Nord nach Süd zu kommen gibt es drei Möglichkeiten. Entwerde über die Nationalstrasse 1 an der Küste, über die 3N über die Crodilleren oder über die 5 im Oriente. Wir entscheiden uns für die Fahrt übers Gebirge weil es dort schöne Canyons und Bergseen zu bestaunen gibt. Ich wusste allerdings nicht, dass die Fahrt tatsächlich so aufregend werden würde. Kurz nach Cajamarca brausten wir, auf der noch guten Straße am Abzweig zu Jesus vorbei. Hätte ich geahnt, dass er sich hierhin zurückgezogen hat, hätten wir eventuell einen Stop eingelegt, aber so konnte ich nur noch schnell ein Bild aus dem Fenster machen. Die erste Bergetappe war geprägt von Bergbau und Mienenarbeit, was die Landschaft nicht unbedingt verschönert. Bei Nieselregen natürlich noch weniger schön. Auch zu erwähnen wäre die allgegenwärtige Wahlwerbung. Die arme Bergbevölkerung verdient sich ein Zubrot damit, das eigene Haus mit der Wahlwerbung anpinseln zu lassen. Ganze Ortschaften sind so mit den Namen und Parteilogos der unterscheidlichen Kandidaten verunstaltet.

Je weiter es in die Berge ging, desto schlechter wurde die Strasse und erinnerte teilweise an die einspurige 08B mit den steilen Abhängen. Es war manchmal nicht mehr als ein Feldweg – aber immer noch Nationalstrasse!. Hier fuhr auch kein großer Bus mehr und unser Fahrzeug war, außer den Straßenbaufahrzeugen, das Größte was da so rumfuhr. Das bekamen wir auch mehrmals zu spüren. Das erste Mal als uns das Navi bei einer Ortsdurchfahrt mal wieder in eine Straße schicken wollte, die eine Einbahnstraße in Gegenrichtung war. Wir mussten ausweichen und haben als ortunkundige die falsche Straße gewählt. Vor uns blockierte ein Baulaster die Fahrbahn und beim Versuch in den engen Gassen in eine Seitenstraße abzubiegen, hätten wir fast unseren Dachgepäckträger ruiniert. Hätte der Lastwagenfahrer uns nicht ein Stück weit gelotst, würden wir vermutlich noch heute in dem Örtchen feststecken. Im nächsten Dorf wollten wir zu Mittag essen, aber die Gassen waren so eng, dass wir den ganzen Verkehr lahmgelegt hätten, wenn wir irgendwo geparkt hätten. Ich bewundere immer wieder wie souverän und ruhig Flo durch diese Engstellen chauviert. Manchmal ist zwischen den 50cm hohen Bürgesteigen und parkenden Auto nur noch jeweils 5cm Platz, aber Flo manövriert den Bus präzise hindurch. An besagtem Tag wurde er wirklich extrem auf die Probe gestellt. Wir hatten von unseren Freunden erfahren, dass es kurz hinter dem Dorf Angamarcas eine Baustelle geben soll und die Umfahrung, die sie nehmen mussten, wäre super steil und eng gewesen. Wir sollten uns also im Dorf nach einer weiteren Umfahrung erkundigen, die es angeblich geben sollte. Diesem Rat sind wir gefolgt und haben von zwei unterschiedlichen Personen die Info bekommen, es gäbe keine Baustelle. Es gab dann allerdings sogar zwei Baustellen und wir mussten im Endeffekt ebenfalls die super steile Umfahrung nehmen weil es langsam dunkel wurde und wir nicht zur anderen Umfahrung zurück fahren wollten. Belohnt wurden wir dafür mit sehr schöner Aussicht auf eine wunderbare Landschaft und wunderbar einsamen Stellplätzen. Falsche Kartendaten, Falschaussagen und enge Gassen begleiteten uns auch die nächsten Tage und wir haben es uns zur Angewohnheit gemacht vor jedem Dorf anzuhalten und nach der Umfahrung zu fragen. Teilweise sind diese gar nicht in den Karten existent.

Dann kam eine Serpentinenstrecke, die jedes Autofahrerherz höher schlagen läßt. Auf einer relativ neuen Asphaltstrasse ging es den Berg hinunter und auf der anderen Talseite wieder hinauf. Nur in den Kurven scheint irgendetwas nicht richtig hingehauen zu haben oder es fehlten Hangabfanungen, denn hier fehlte der Asphalt und man musste enge Schotterkurven fahren. Immer im Höhenspektrum zwischen 3200 und 500m. Am dritten Tag kamen sogar wieder Überlandbusse in Sicht.